Dokumentation Stadt Politik

Praxis, Möglichkeiten, Alternativen. Eine Dokumentation.

Information

Veranstaltungsort

Galerie KUB
Kantstraße 18
04275 Leipzig

Zeit

12.04.2013

Veranstalter

Katharina Weise,

Themenbereiche

Stadt / Kommune / Region, Staat / Demokratie

Podiumsgespräch und Diskussion mit:

  • Daniel Nitzpon, Stadt für alle, Leipzig
  • Britta Grell, INURA – International network for urban research and action
  • Katrin Lompscher, Sprecherin der Linksfraktion im AHB für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Berlin
  • Michael Ziehl, Gängeviertel, Leerstandsmelder.de, Second hand spaces, Hamburg
  • Moderation: Katharina Weise, Referentin für Kommunalpolitische Bildung der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Die Frage nach der Wohn- und Lebensqualität stellt sich in jeder Stadt: Oft ist sie Auslöser für Diskussionen in der Bevölkerung und in der Politik, da hier Menschen unmittelbar betroffen sind. Das kann steigende Mieten betreffen, die Sanierung ganzer Straßenzüge, die neue Menschen anzieht (und nicht zuletzt zu Verdrängung führen kann), die Erschließung freier Flächen und neue Bebauung, die Privatisierung kommunalen Wohnraums oder aber auch Leerstand in ganzen Stadtvierteln. Auch wenn sich Städte unter verschiedenen Bedingungen und Einflüssen entwickeln, also schrumpfen, wachsen oder beide Tendenzen in verschiedenen Vierteln sichtbar sind: Kluge stadtpolitische Entscheidungen und Antworten werden immer gefordert.

Mitschnitt: (1:54)

Sie können durchaus aus dem Stadtrat oder der Verwaltung kommen. Oft können aber diese mit der Geschwindigkeit von städtischer Entwicklung, z.B. auch mit der Immobilienentwicklung auf dem «freien Markt» nicht mithalten oder sind für Teile der Bevölkerung nicht zufriedenstellend, weil sie nicht dem entsprechen, wie Menschen leben wollen. So entstehen, nicht selten aus Protest, neue, andere Ideen und Formen politischer Organisierung, um sich in stadtpolitische Auseinandersetzungen einzumischen.

CC Radio Blau www.radioblau.de

Die Stadt Leipzig sieht sich derzeit einem neuen (medialen) Hype ausgesetzt. Es werden die «Hipness» einzelner Stadtteile und die Freiräume durch Leerstand angepriesen. In einigen Vierteln spricht man allerdings bereits von Gentrifizierung, d.h. Verdrängung durch Aufwertung und auch die ersten Stigmatisierungen von Künstler*innen und Zugezogenen greifen Raum. Über die Konsequenzen der Aufwertung und Mietpreissteigerungen für die in Leipzig recht große Gruppe der ALG-II-Bezieher*innen oder Niedriglöhner*innen spricht kaum jemand. Die Herausforderungen in den diversen Stadtvierteln sind darüber hinaus sehr verschieden und vielfältig. Ausgehend von einer politischen Situationsbeschreibung in der Stadt Leipzig wollen wir aktuelle Trends der Stadtentwicklung und die Möglichkeiten von parlamentarischer und außerparlamentarischer Stadtpolitik diskutieren. Linke, alternative (Organisierungs-)Ideen und Politikansätze aus Städten wie Hamburg, Berlin oder aus einem internationalen Kontext sollen hierbei ebenso zum Tragen kommen wie der Austausch zwischen Akteur*innen aus den verschiedenen Städten.

Fotos: Johanna Hoffmann