In unserer Veranstaltung wollen wir den Hintergründen der beiden Münchener Morde und deren Verhandlung vor Gericht auf den Grund gehen. Warum verdächtigten die Behörden vor allem die Angehörigen? Welche Spuren wurden übersehen? Gab es Unterstützer_innender Neonazis vor Ort? Gibt es in Bayern Strukturen des NSU? Warum gab es nach dem Bekannt werden des NSU-Terrors in München kaum Solidarität mit den Angehörigen?
Im Mordfall Kılıç wurde wegen Raubmords, einer Beziehungstat, einer außerehelichen Beziehung, Glücksspielen, Schutzgelderpressung, politischer oder religiöser Hintergründe sowie Drogenhandel ermittelt. Diese Motive der "Ausländerkriminalität" durchziehen alle Verhöre der zahlreichen Opfer, Angehörigen und Zeugen wie ein roter Faden. Oftmals wurden die Behörden sogar scheinbar fündig und präsentierten ihre Ergebnisse. Unter welchem psychischen Druck die Betroffenen dabei gelitten haben müssen ist kaum zu beschreiben.
Mit der Verlesung von Gerichtsprotokollen, Pressetexten und Aussagen vor den Untersuchungsausschüssen sowie mit einem Vortrag soll versucht werden die beiden Mordein München zu analysieren und ihrer Aufarbeitung stückweise näherzukommen.
Katinka Maché ist Schauspielerin und Regisseurin. Ihre Produktionen umfassen Stückentwicklungen, Reenactments, politisch-musikalische Abende, sowie neue Dramatik.
Robert Andreasch ist Journalist und Autor. Er ist Mitglied der Initiative NSU-Watch und des Antifaschistischen Informations- und Dokumentationsarchivs a.i.d.a.
Einlassvorbehalt:
"Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, sind von der Veranstaltung ausgeschlossen."
Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Kurt-Eisner-Verein mit dem Theater werkmünchen und dem Bündnis gegen Naziterror und Rassismus.