Vortrag und Diskussion

Peter Bierl: "Wurzelrassen, Erzengel und Volksgeister".
Die Anthroposophie Rudolf Steiners und die Waldorfpädagogik

Mittwoch, 20.10.2010, 20.00 Uhr

Freiburg | Jos-Fritz-Café, Wilhelmstraße 15/1


Hautcreme für den Babypopo von Weleda, biologisch-dynamische Karotten der Marke Demeter, Rudolf-Steiner-Brot im Naturkostladen, die Waldorfschule – das kennen viele, nicht aber die Weltanschauung, die dahinter steckt, die Anthroposophie.

Rudolf Steiner, ihr Begründer, war überzeugt davon, daß nur die “weiße Rasse” am Geiste schafft, während Asiaten dekadent, Schwarze überhitzte Triebwesen und Juden einseitig intellektuell seien und zersetzend wirkten. Von der Theosophie übernahm Steiner die Lehre von den sog. Wurzelrassen. Demnach gehören die Deutschen der fünften, der wertvollsten Wurzelrasse der Arier an. Dazu spuken in Steiners Anthroposophie Engel und Dämonen, Volks- und Rassengeister. Der Meister glaubte an Seelenwanderung, Wiedergeburt und Karma.

Marx sei ein reinkarnierter mittelalterlicher Feudalherr, erzählte Steiner seinen Anhängern, die ihn als “Menschheitsführer” und Wiedergeburt von Aristoteles verehrten. Die Anthroposophie steht in der Tradition der völkischen deutschen Romantik sowie der okkultistischen und lebensreformerischen Bewegung um 1900. Diese teils rassistischen, antisemitischen und sozialdarwinistischen Ideen wirken bis heute fort, was wiederum die Waldorfschulen prägt. Das Lehrpersonal wird nach den Ideen Steiners ausgebildet. Zur Unterrichtsvorbereitung wurde in einer Broschüre des Bundes der Waldorfschulen bis Ende der 1990er Jahre ein Buch empfohlen, in dem es heißt: “Der Keim zum Genie ist der arischen Rasse bereits in ihre atlantische Wiege gelegt worden.”

Es spricht Peter Bierl (München), Autor des Buches “Wurzelrassen, Erzengel und Volksgeister” (Konkret-Literatur-Verlag).

Veranstaltung des Rosa Luxemburg Club Freiburg und der Initiative Sozialistisches Forum (ISF) Freiburg



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