Vortrag und Diskussion

Tariq Ali: "Afghanistan, Pakistan und der ´war on teror`"

Dienstag, 27.10.2009, 20.00 Uhr

Tübingen | Deutsch-Amerikanisches Institut (DAI), Karlstr. 3


Nach dem 11. September begann der damalige US-Präsident George W. Bush den von ihm proklamierten „war on terror“ in Afghanistan mit dem Sturz des dortigen Taliban-Regimes. Diesem folgte 2003 der Angriff auf den Irak und dessen Besetzung.

Der neue US-Präsident Barack Obama verlagert den Schwerpunkt der Auseinandersetzung wieder zurück nach Afghanistan und bezieht auch dessen Nachbarland Pakistan zunehmend mit ein. Während im Irak die Truppen reduziert werden, findet eine Aufstockung der Kontingente in Afghanistan statt. Auch Deutschland stellt zunehmend mehr SoldatInnen und Technologie für den dortigen Krieg bereit. Die Konflikte dehnen sich auf Pakistan aus. Aufständische ziehen sich hierhin zurück; internationale Truppen überschreiten die pakistanische Grenze, um diese zu bekämpfen; die pakistanische Armee führt selbst Operationen gegen sie durch; die Konflikte zwischen einer korrupten politisch-miliärischen Elite und den BürgerInnen Pakistans spalten das Land und treiben den radikal-islamistischen Kräfte neue AnhängerInnen zu.

Was passiert gerade in Afghanistan und Pakistan? Welche Konsequenzen hat die neue Afghanistan-Strategie Obamas für die Region? Wie ist die innere Verfasstheit der afghanischen und pakistanischen Gesellschaften? Welche Alternativen gibt es zur bisherigen Politik des Westens für eine Entwicklung und Demokratisierung in der Region?

Darüber wird Tariq Ali sprechen. Tariq Ali ist Autor, Filmemacher, politischer Aktivist und einer der besten Kenner der Geschichte und Gegenwart Pakistans. In Lahore, Pakistan, geboren, emigrierte er als 20jähriger nach England in Folge seiner Aktivitäten gegen die Militärdiktatur. In der britischen Studentenbewegung und dem Protest gegen den Vietnam-Krieg nahm Ali eine führende Rolle ein. Er lebt heute als britischer Staatsbürgerin London und reist regelmäßig nach Pakistan und Indien.

In zahlreichen politischen und literarischen Büchern beschäftigte er sich mit der Politik des Westen in der islamischen Welt und der Geschichte und Gegenwart Indiens und Pakistans. Er ist Mitglied in der Redaktion der New Left Review und veröffentlicht in zahlreichen internationalen Medien wie The Guardian, Süddeutsche Zeitung, taz, Financial Times.
Seine jüngsten Buchveröffentlichungen: „Fundamentalismus im Kampf um die Weltordnung“ (2002); „Bush in Babylon. Die Re-Kolonisierung des Irak“ (2003); „Pakistan. Ein Staat zwischen Diktatur und Korruption“.

eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Friedensplenum/Antikriegsbündnis Tübingen, der Informationsstelle Militarisierung (IMI) Tübingen, MdB Heike Hänsel (Die Linke) und dem Deutsch-Amerikanischen Institut Tübingen


zum Flyer
Download  tariq_ali_web_1.pdf - 429 kB



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