Konferenz/Tagung

"August Thalheimer - Was bleibt?"

August Thalheimers Beitrag zur Analyse sozialer Verhältnisse und internationaler Politik sowie zur Strategie der Arbeiterbewegung 1919-1948


Samstag, 22.11.2008, 10 - 17 Uhr

Stuttgart | Altes Feuerwehrhaus, Möhringer Straße 56


Vor 60 Jahren starb in der kubanischen Emigration der aus dem linken Flügel der Württembergischen SPD kommende August Thalheimer, einer der wichtigsten Schüler Rosa Luxemburgs, Mitbegründer des Spartaktusbundes, Theoretiker des deutschen Kommunismus bis zur Stalinisierung, wichtiger Analytiker des aufkommenden Faschismus und der Nachkriegsentwicklung.

Was aber ist von diesen Analysen nur noch museal, was aus der Arbeiterbewegung von der Novemberrevolution bis 1948 sollte „aufgehoben“ werden in einer neuen Linken, die nicht nur alte Fehler vermeiden, sondern auf neue Herausforderungen besser vorbereitet sein will?

Themen:

Kommunistische oder sozialistische Politik? – Einheitsfrontpolitik – Faschismusanalyse: Programmatische und strategische Diskussionen der Linken zwischen Novemberrevolution und Faschismus
Harald Jentsch (Frankfurt/Karben)

August Thalheimer als führender Theoretiker des deutschen Kommunismus in der Weimarer Zeit
Klaus Kinner (Leipzig)

August Thalheimer als Philosoph, Religionskritiker, Kunsttheoretiker und Kritiker der Sowjetbürokratie
Heiner Jestrabek (Heidenheim)

Systemkonkurrenz und kalter Krieg. Marxistische Analyse der Weltpolitik – Anwendung auf die politische Situation nach 1945
Theodor Bergmann (Stuttgart)

Die Relevanz von Thalheimers Analysen für die Gegenwart
Jens Becker (Frankfurt/Main)

Die Linke nach dem Zweiten Weltkrieg: Die Zeitschrift Arbeiterpolitik ab 1948; Chancen und Probleme von Kleingruppen zwischen den Lagern
Theodor Bergmann (Stuttgart)

Massenstreik – Generalstreik – politischer Streik: Aktuelle Bezüge einer Debatte

Die Referenten:

Theodor Bergmann, geb. 1916, schloss sich bereits 1929 der von August Thalheimer mitgegründeten KPO (Kommunistische Partei-Opposition) an, musste 1933 vor den Nazis ins Exil fliehen und war dort weiter für die KPO aktiv. Nach 1945 kehrte er nach Deutschland zurück, promovierte und habilitierte als Agrarwissenschaftler und lehrte u.a. als Professor an der Uni Hohenheim in Stuttgart. Neben agrarwissenschaftlichen Fragen und der Situation in China beschäftigt er sich insb. mit der Geschichte der Arbeiterbewegung im allgemeinen und der Geschichte der KPO im besonderen; Veröffentlichungen zum Thema: Die Thalheimers. Geschichte einer Familie undogmatischer Marxisten (2004); Gegen den Strom. Die Geschichte der KPD (2001)

Harald Jentsch studierte Politikwissenschaft in Leipzig und schloss dort mit einer Arbeit über die politische Theorie August Thalheimers ab. Er promovierte an der TU Darmstadt über Die KPD und der »Deutsche Oktober« 1923; zahlreiche Veröffentlichungen zur Arbeiterbewegungsgeschichte

Klaus Kinner ist Historiker und ehemaliger Professor an der Uni Leipzig. Er ist Geschäftsführer der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen und Mitglied der Historischen Kommission der LINKEN. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte des deutschen Kommunismus und Linkssozialismus in der Zeit von 1919 bis 1945; zahlreiche Veröffentlichungen zur kritischen Kommunismusforschung

Heiner Jestrabek beschäftigt sich mit demokratischer Geschichte, Literatur und der Philosophie des freien Denkens. Er ist aktiv in der Freidenkerbewegung. Aktuell gibt er eine Publikation mit ausgewählten philosophischen und religionskritischen Schriften von August Thalheimer heraus.

Jens Becker studierte Politikwissenschaft in Frankfurt/Main und Gießen und promovierte mit einer politischen Biografie über den KPD-Vorsitzenden Heinrich Brandler. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt


zum Flyer
Download  flyer_thalheimer.pdf - 2 MB



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