Vortrag und Diskussion

Prof. Rainer Geißler (Siegen): "Bildung und soziale Ungleichheit bei Migrantenkindern"

Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Club Tübingen

Termin: 11.05.2006, 20:00-22:00

Ort: Neue Aula, HS 6, Wilhelmstr. 7, 72074 Tübingen

Die PISA-Studien haben gezeigt, dass das deutsche Schulsystem höchst selektiv funktioniert. Soziale Herkunft und Schulerfolg stehen in engem Zusammenhang. Dies bedeutet in einer Gesellschaft, die ihre Lebenschancen sehr stark in Abhängigkeit von formaler Bildung verteilt,
eine massive Benachteiligung der unteren sozialen Schichten.

Besonders dramatisch stellt sich die Lage für Migrantenkinder dar, befinden diese sich doch
im Durchschnitt in den unteren Rängen der Sozialstruktur.

Politiker und die veröffentlichte Meinung machen für Integrationsprobleme oftmals v.a. kulturalistische Argumente geltend, wonach die Tatsache, dass MigrantInnen einem “anderen Kulturkreis” entstammen oder einer anderen Religion angehören, hierfür verantwortlich seien.

Wer sich ernsthaft mit Fragen einer gelingenden, nicht-repressiven Integration beschäftigen will,
kann jedoch die Tatsache der sozialen Ungleichheit und die Rolle, die dem Bildungssystem bei
deren Reproduktion zukommt, nicht vernachlässigen. Deshalb wollen wir in diesem Vortrag nach diesen Zusammenhängen fragen.

Rainer Geißler ist Professor für Soziologie an der Uni Siegen mit Schwerpunkt Sozialstrukturanalyse.



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