Vortrag und Diskussion

Christina Kaindl: "Völkischer `Antikapitalismus´. Widerstand gegen die Globalisierung von Rechtsaußen"

Donnerstag, 12.6.2008, 20.00 Uhr ++++ Schlatterhaus (kl. Saal), Österbergstr. 2, 72074 Tübingen

“Antikapitalismus von rechts” kann als neue strategische Ausrichtung der wichtigsten Strömungen der deutschen extremen Rechten aufgefasst werden. Im Gegensatz zum früher vorherrschenden “neoliberalen Rechtsextremismus”, der auf Deregulierung und Staatsabbau setzte, wird heute die Idee eines “völkischen Sozialismus” propagiert. So betreibt etwa die JN, die Jugendorganisation der NPD, seit einiger Zeit eine sog. “Anti-Kapitalismus-Kampagne”.

Als Ziel dieser Strategie wurde bereits 1998 in “Nation und Eurpa”, einem der führenden Theorie- und Strategieorgane der extremen Rechten in der Bundesrepublik: “Die Positionen des Antikapitalismus [sind] aus den Traditionsbeständen der beamteten APO-Opas heraus zu brechen, um sie mit nationalen Inhalten aufzuladen. Entweder es kommen endlich die `linken Leute von rechts´ oder es kommen keine Leute von rechts”.

In dem Vortrag sollen die wichtigsten ideologischen Versatzstücke sowie die strategischen Überlegungen des “völkischen Antikapitalismus” vorgestellt und diskutiert werden. Daneben soll gefragt werden, inweifern dieser eine Reaktion auf die widersprüchlichen Subjektanforderungen des Neoliberalismus ist und welche Herausforderungen sich für die Linke hieraus für die Bekämpfung des Rechtsextremismus ergeben.

Christina Kaindl, Diplom-Psychologin, promoviert in Politikwissenschaften an der FU Berlin zum Thema “Rechtsextremismus und Neoliberalismus”. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind: Rechtsextremismus, Kritische Psychologie, neoliberale Produktions- und Lebensweise, Geschichtspolitik. Sie ist Redaktionsmitglied der Zeitschrift „Das Argument“.



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