Dokumentation Krise der Republik in Frankreich = Krise der Demokratie in der EU?

Podiumsdiskussion zu den Präsidentschaftswahlen in Frankreich

Information

Veranstaltungsort

Rosa-Luxemburg-Stiftung
Franz-Mehring-Platz 1
10243 Berlin

Zeit

19.04.2017

Veranstalter

Franziska Albrecht,

Themenbereiche

Europa, Westeuropa, Staat / Demokratie, Parteien / Wahlanalysen

Krise der Republik in Frankreich = Krise der Demokratie in der EU?
v.l.n.r.: Julien Mechaussie, Johanna Bussemer, Sabine von Oppeln, Kolja Lindner CC BY 3.0, Foto: Franziska Albrecht, RLS

Am Mittwoch, den 19. April 2017, folgten ca. 70 Personen der Einladung der Rosa-Luxemburg-Stiftung, um gemeinsam mit unseren Gästen über die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in Frankreich zu sprechen. Neben Julien Mechaussie, französischer Journalist und  Autor einiger Beiträge unseres Frankreich-Dossiers zu den Wahlen, diskutierten Sabine von Oppeln, ehemalige  stellvertretende Leiterin der Arbeitsstelle Europäische Integration am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin, sowie Kolja Lindner, Newton International Fellow an der Universität Warwick, unter der Moderation von Johanna Bussemer, Leiterin des Europareferats der Rosa-Luxemburg-Stiftung, zum Teil kontrovers die aufgeworfenen Fragen auf dem Podium und mit dem interessierten Publikum.

Die Diskussionen und Auseinandersetzungen im Kontext des aktuellen französischen Wahlkampfs offenbarten erneut, wie sehr die Krise unserer zeitgenössischen Demokratien nicht nur in Frankreich, sondern überall in Europa angekommen ist. Europa steht mit diesen Wahlen am Scheideweg, da die europapolitischen Positionen der chancenreichsten Kandidat*innen unterschiedlicher nicht sein könnten: wer auch immer der oder die nächste französischen Präsident*in werden wird, Europa steht vor einer großen Krise und Zerreißprobe. Allerdings steht diese Zerreißprobe auch Frankreich bevor, offenbart dieser Wahlkampf doch eine Vielzahl von Trennungslinien und Spaltungen innerhalb der französischen Gesellschaft. 

Aus politischen Außenseiterpositionen kommend, die nicht eindeutig für das etablierte  System stehen, führten Emmanuel Macron und Marine Le Pen lange Zeit die Umfragen an. Derzeit sieht es allerdings so aus, als würde der erste Wahlgang zusätzlich auch von zwei alten politischen Hasen im französischen Politikgeschäft entscheidend mitbestimmt werden: vom skandalgeschüttelten konservativen Republikaner François Fillon und dem sich selbst als Volkstribun bezeichnenden ehemaligen Sozialist Jean-Luc Mélenchon. Viele Französinnen und Franzosen haben sich wenige Tage vor dem ersten Wahlgang allerdings noch nicht entschieden, wem sie ihre Stimme geben werden – unter anderem auch, weil der Wahlkampf nicht als thematische Auseinandersetzung mit politischen Programmen stattfindet, sondern sich leider fast nur an den Persönlichkeiten der Kandidat*innen festmacht.

Weitere Informationen auf unserem Onlinedossier 

Krise der Republik in Frankreich = Krise der Demokratie in der EU?

Dauer

1:33:22

Details
Öffentliche Podiumsdiskussion zu den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in Frankreich. Berlin, 19.4.2017