29. Juni 2018 Seminar Heimat in der regressiven Moderne

Seminar des Gesprächskreises Kultur der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Information

Veranstaltungsort

Rosa-Luxemburg-Stiftung
Salon
Franz-Mehring-Platz 1
10243 Berlin

Zeit

29.06.2018, 10:00 - 17:00 Uhr

Themenbereiche

Gesellschaftstheorie, Partizipation / Bürgerrechte, Stadt / Kommune / Region, Kommunikation / Öffentlichkeit

Zugeordnete Dateien

Heimat in der regressiven Moderne
Die Lizenzen, unter denen diese Datei steht, sind mit den Lizenzbedingungen von Facebook nicht kompatibel. Es ist daher nicht gestattet, diese Datei auf Facebook hochzuladen. CC BY-SA 3.0, Kreuzschnabel/Wikimedia Commons

Heimat hat Konjunktur, weil schneller sozialer Wandel die erlebbaren stabilen Zeiträume schrumpfen lässt, Erfahrungsräume auflöst, verunsichert und das Bedürfnis nach Sicherheit und Überschaubarkeit steigert. «Heimat» ist Erinnerungsarbeit, drängt zur Bewahrung des Sicheren. Bekenntnis zur Heimat kann Abwehr des Neuen und Fremden ebenso bewirken wie Teilhabe und Mitgestaltung im eigenen Lebensumfeld anregen. Diese Unbestimmtheit des Heimat-Begriffs macht ihn zur umkämpften Metapher, zum «Rohstoff des Politischen», mit dem das «Unabgegoltene ebenso wie das Überholte» (Negt/Kluge 1992) ausgedrückt werden kann. Mit dem Ende des sozialistischen Versuchs, Heimat aufzubauen, schwoll der konservative Heimat-Diskurs an, ließ die Linke sich auf Abwehr beschränken und aufhören, die Heimat dialektisch zu denken. Inzwischen wurde klar: «Es hängt für die politische Linke viel davon ab, dass sie den Wunsch nach Beheimatung nicht als ewiggestrig abtut.» (Fischer/Hoff 2018). Weil Heimat mehrdeutig und emotional wirksam ist, setzt hier politisches Marketing aller Richtungen an. Wie positionieren sich da «die Linken»?

Programm:

10:00 Uhr Aktuelle Probleme der Linken mit der «Heimat» und deren Geschichte
Einführung: Dr. Thomas Koch (Kulturwissenschaftler)
Kommentar: Hakan Taş (Sprecher für Inneres, Partizipation und Integration der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus)

12:00 Uhr Die Individualisierung von Personen in Gemeinschafts- und Gesellschaftsformen
Prof. Dr. Hans-Peter Krüger (Universität Potsdam, Professur für Politische Philosophie/Philosophische Anthropologie)

13:30 Uhr Mittagspause

14:30 Uhr Kulturgeschichtliche Wendungen im Umgang mit «Heimat»
Einführung: Prof. Dietrich Mühlberg (Kulturwissenschaftler)
Kommentare: Prof. Ute Mohrmann (Ethnografin) und Prof. Dieter Kramer (Kulturwissenschaftler/Europäischer Ethnologe)

Moderation: Ulrike Hempel und Michael Brie (beide Rosa-Luxemburg-Stiftung)

Teil 2 des Seminars findet am 7. Dezember 2018 statt. U.a. mit «Wie die ‹Beheimatung› der Zuwanderer gelingen kann» mit Prof. Dr. Naika Foroutan (Humboldt-Universität, Professorin für Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik, angefragt).

Standort

Kontakt

Michaela Klingberg

Kulturforum, Rosa-Luxemburg-Stiftung

Telefon: +49 30 44310 160