18. September 2018 Diskussion/Vortrag Japanerinnen - Missverstandene Geschöpfe?

Information

Veranstaltungsort

VHS
Friedrich-Engels-Str. 28
18437 Stralsund

Zeit

18.09.2018, 19:00 - 20:30 Uhr

Themenbereiche

Geschlechterverhältnisse

Zugeordnete Dateien

Statistiken zeigen, dass es in Japan nur wenige weiblichen Vorstand- sowie Parlamentsmitglieder gibt und dass der soziale Status japanischer Frauen damit relativ niedrig ist. Aber japanische Frauen spielen seit uralter Zeit unentbehrliche Rollen in der Gesellschaft. Warum? Weil die japanische Gesellschaft ursprünglich eine Gesellschaft mit „Mütterlinie" ist. Die „Mütterlinie" bezeichnet die Weitergabe und Vererbung von sozialen Eigenschaften und Besitz ausschließlich über die weibliche Linie von Müttern an Töchter. In der Folgezeit ging die Gesellschaft mit der „Mütterlinie" zu einer Gesellschaft mit „Väterschaft" über, in der „Ie" (= Haus, Familie) das wichtigste Fundament war. In der „Väterschaft"-Gesellschaft kamen neue Aufgaben für Frauen beruhend auf Rollenverteilung hinzu. Nach der Restauration sowie Öffnung des Landes im 19. Jahrhundert und auch nach dem II. Weltkrieg erlebte Japan westliche Einflüsse, wodurch unvermeidliche Änderungen bezüglich des Status des weiblichen Geschlechts entstanden.Dennoch sind das Wesen der „Mütterlinie" sowie die Rollenverteilung in der heutigen Gesellschaft noch vorhanden und im Wesentlichen akzeptiert. Dabei ist es die entscheidende Frage, ob die Japanerinnen heute ein glückliches Leben führen oder nicht.

Übrigens: Es entstanden in der Geschichte einige „Frauenwelten", die zum Teil heute noch existieren. Sie werden mittels YouTube präsentiert.

Der Referent PD Dr. med. Kenji KAMINO wurde 1953 in Oita/Japan geb. Er hat Humanmedizin in Marburg und Düsseldorf studiert und 1985 promoviert, bis 1989 Assistenzarzt in der Pathologie der Heinrich-Heine-Univ. Düsseldorf, 1990-2005 Arzt für Pathologie an der Medizinischen Hochschule Hannover, 2002-2005 apl. Professur. Seit 2005 arbeitet er als Hobbykeramiker und war bis  2016 Stv. Vorsitzender des Deutsch-Japanischen Freundschaftskreises Hannover – Hiroshima e. V.
Seit 2008 ist er als Vortragsreisender zu verschiedenen Themen der japanischen Gesellschaft, Kunst und Geschichte unterwegs.
2011 Keramik-Ausstellung bei „Blickpunkte 11 + Sonderausstellung Von Japan inspiriert“ in Münster, 2012 Keramik-Ausstellung und Vortrag im Siegburger Stadtmuseum.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Standort