19. April 2018 Film Im märkischen Sand – NS-Massaker an italienischen Militärinternierten

Mit Filmemacher Matthias Neumann und Regisseurin Nina Mair

Information

Veranstaltungsort

Lesecafé
Hauptstraße 55
91054 Erlangen

Zeit

19.04.2018, 20:00 - 22:00 Uhr

Themenbereiche

Erinnerungspolitik / Antifaschismus

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Im märkischen Sand – NS-Massaker an italienischen Militärinternierten

Am 23. April 1945 wurden in einer Sandgrube bei Treuenbrietzen (Brandenburg) 127 italienische Zwangsarbeiter – sogenannte Militärinternierte – von Angehörigen der deutschen Wehrmacht erschossen. Das Massaker wurde vergessen. Doch dann kehrt die Geschichte zurück. Als die Bewohner der Stadt beginnen, sich der Vergangenheit zu stellen, kommen verdrängte Erinnerungen hoch an die Gewaltexzesse der letzten Kriegstage, die im historischen Gedächtnis der Stadt lange verborgen geblieben waren.
Die deutsch-italienische Webdoku „Im märkischen Sand“ ist eine crossmediale, interaktive Auseinandersetzung mit der Geschichte der italienischen Militärinternierten. Entlang einer Auswahl einzelner Filmepisoden stellen der Filmemacher Matthias Neumann und die italienische Regisseurin Nina Mair diese Geschichte im Dialog mit dem Publikum vor.

In seinem Buch »Covo di banditi« beschreibt der Historiker Marco Comello aus Cumiana eines der größten Massaker während der deutschen Besetzung Italiens: 51 Zivilisten werden in Cumiana als Vergeltung für eine Partisanenoperation erschossen. Im Herbst 1999 erhob die Turiner Militärstaatsanwaltschaft in dieser Sache Anklage gegen Anton Renninger aus Erlangen. Nach Zeugenaussagen war er damals mit einer italienischen SS-Einheit unter deutschem Kommando in Cumiana. Anton Renninger starb im April 2000, bevor der Prozess beendet werden konnte. Besuche und Recherchen des Erlanger Bündnis für Frieden und des Vereins zur Förderung alternativer Medien in Cumiana im Jahr 2000 waren der Ursprung für eine Städtefreundschaft zwischen Cumiana und Erlangen.
Einleitend gibt es einen kurzen historischen Überblick zur Resistenza und der damaligen Situation in Italien.

Die Veranstaltung wird im Rahmen des Begleitprogramms zur Wanderausstellung »Banditi e ribelli« durchgeführt. Die fotodokumentarische Ausstellung ›Banditi e ribelli‹ erzählt die Entwicklung des Partisanenkrieges in Italien zwischen 1943 und 1945. Kurze chronologisch aufgebaute Texte des Historikers Santo Peli und mehr als 120 Fotografien dokumentieren das Leben und die Anstrengungen der jungen Frauen und Männer, die gegen den Krieg, gegen Faschismus und gegen die Gräuel der deutschen Besatzung kämpften.
Die Ausstellung ist in von 26. März bis 20. April 2018 im Erlanger Rathaus (Foyer) zu sehen.

Infos und Ausstellungstermine: http://www.banditi.org

Die Ausstellung und die Veranstaltungen werden vom Verein zur Förderung alternativer Medien e.V. Erlangen in Kooperation mit dem Kurt Eisner Verein/Rosa Luxemburg Stiftung Bayern, der Petra Kelly Stiftung, der Grünen Liste, der Kulturförderung der Stadt Erlangen, der Volkshochschule Erlangen und der Vorbereitungsgruppe Bismarckstraßenfest durchgeführt.
Mehr Infos: http://resistenza.de/

Standort

Kontakt

Niklas Haupt

Regionalmitarbeiter Bayern (Fürth), Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern / Kurt-Eisner-Verein

Telefon: +49 911 76689900