Nachricht | International / Transnational - Nordafrika «Wonderland»

Ausstellung israelischer und palästinensischer Künstler in Haifa eröffnet.

Am 11. September 2012 öffnete die Ausstellung «Wonderland» im Haifa Chagall Artists' House ihre Pforten für etwa 100 Besucher des ersten Abends.

Kuratorin Shirley Meshulam würdigte in ihren Begrüßungsworten vor allem das künstlerische Schaffen und gesellschaftliche Engagement der 35 beteiligten KünstlerInnen - jüdische und arabische BürgerInnen Israels sowie PalästinenserInnen aus dem Westjordanland. Besonderen Dank zollte sie dem Bürgermeister von Haifa, dem Jüdisch-Arabischen Begegnungszentrum Beit Hagefen, der Israel Painters & Sculptures Association, der Organisation russischsprachiger Israelis „Our Heritage“, der Europäischen Union und der Rosa-Luxemburg-Stiftung für die Förderung der Initiative.

Aus Berlin angereist waren MdB Wolfgang Gehrcke, der die Ausstellung als sein „Herzensanliegen“ charakterisierte und sie gerne im Deutschen Bundestag sowie im Europäischen Parlament zeigen möchte, sowie der Leiter des Zentrums für Internationalen Dialog und Zusammenarbeit der RLS, Wilfried Telkämper. Die genannten Institutionen und Persönlichkeiten brachten sich aktiv in die Eröffnungsveranstaltung ein.

Gemeinsame Projekte palästinensischer und israelischer KünstlerInnen können keine grundlegende Veränderung der durch Okkupation und Entrechtung charakterisierten Gegebenheiten in Israel/Palästina bewirken. Sie wollen jedoch die Öffentlichkeit mit der anormalen und problemreichen Situation konfrontieren. Mit Hilfe des Mediums Kunst artikuliert die Ausstellung harsche Kritik an Besatzung, Unrecht und Terror; sie bringt zugleich die Sehnsucht nach Frieden zum Ausdruck - im Abbild entwurzelter Olivenbäume, im Porträt des Friedensnobelpreisträgers Shimon Peres, eine Taube mit gebrochenen Flügeln auf seiner Schulter, in den Bildern von Checkpoints und „Sperrmauer“ oder im Liebesgedicht eines jüdischen Mannes an seine palästinensische Geliebte. Die Kunstwerke regen zum Mitfühlen und Nachdenken an, insbesondere auch über Wege zur Veränderung. Den Organisatoren bleibt zu wünschen, dass die Präsentation in Israel Widerhall findet und sehr bald in Berlin und Brüssel zu sehen sein wird.