Nachricht | Migration / Flucht - Kultur / Medien - International / Transnational Das Fluchtschiff macht Station in Niedersachsen

Mit der Floßtour macht die Band «Strom und Wasser» auf die Situation von Flüchtlingen aufmerksam.

Es war die wohl spektakulärste Tour des vergangenen Jahres, als Heinz Ratz und seine Band "Strom & Wasser" das Unmögliche möglich machten und trotz Reise- und Arbeitsverbote mit Musikern aus Flüchtlingslagern auf Tour gingen.

Ein weltweites Medienecho, eine Kinodokumentation, mehr als 200.000 Zuschauer und eine große öffentliche Sympathie begleitete die Musiker. Hunderte von ehrenamtlichen Helfern konnten für die Flüchtlingshilfe gewonnen und viele regionale und sogar bundesweite politische Entscheidungen positiv für Flüchtlinge beeinflusst werden. Ein Punkt allerdings hat Ratz immer sehr bedauert, nämlich die Männerlastigkeit des Projektes. Mehr als 150 Flüchtlingslager hat Ratz mittlerweile besucht und musste feststellen, dass die Haupt-Leidtragenden sehr oft die alleine oder mit ihren Kindern fliehenden Frauen sind, die jedoch gleichzeitig eine große Scheu haben, an die Öffentlichkeit zu treten. Aus diesem Grund nimmt Heinz Ratz das Thema noch einmal auf:

Ab dem 14.07. ist er mit zwei großen Flößen unterwegs, umgestaltet zu Flüchtlingsbooten, die ihn und eine Begleitcrew aus Flüchtlingen und deutschen UnterstützerInnen - so zum Beispiel der Potsdamer Verein "Women in Exile e.V.“ - Main-, Neckar- und Rheinabwärts und dann entlang des Mittellandkanals bis nach Berlin führen. Die Verletzlichkeit dieser Transportmittel in direktem Kontrast zu den Luxusjachten und Ausflugsdampfern der touristisch genutzten Binnengewässer wird auf die dramatische Situation von Flüchtlingen allgemein, die abendlich stattfindenden Konzerte auf die besonders tragische und bedrohliche Situation von fliehenden Frauen und Kindern aufmerksam machen.

In enger Zusammenarbeit mit Flüchtlingsorganisationen, allen voran PRO ASYL und den Landes-  Flüchtlingsräten, findet ein Rahmenprogramm in den Flüchtlingsunterkünften statt: PuppenspielerInnen und Clowns werden die Lager nachmittags besuchen und mit einem Kinderprogramm auftreten. Neben der Floßfahrt liegt der Schwerpunkt der Tour dann abends auf den Konzerten; zum einen auf der Begegnung zwischen deutschem Publikum und Flüchtlingsfrauen, zum anderen auf der informativ-aufklärenden Zusammenarbeit mit politischen Flüchtlingshilfegruppen.

Es haben auch bereits viele deutsche Künstlerinnen ihre Unterstützung durch Gastauftritte zugesagt, wie z.B. Dota Kehr oder Sarah Connor. Gemeinsam mit Musikerinnen aus den Flüchtlingsheimen und Strom & Wasser sorgen sie musikalisch für eine Mischung, wie sie bunter nicht gedacht werden kann: politische-kabarettistische Liedermacherei, tanzbare Weltmusikgrooves, Ska, Reggae, Walzer, Tango, Rock, Weltmusik: alles ist erlaubt und vermischt sich - trotz der hochdramatischen Aussage - zu einem lebensfrohen Abend. Infostände der aktiven regionalen und überregionalen Flüchtlingshilfegruppen und ein schönes allabendliches Miteinander von Flüchtlingen und KonzertbesucherInnen erwarten den interessierten Gast. (Aus der Ankündigung von Strom und Wasser)

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen ist Kooperationspartnerin der niedersächsischen Termine der Tour.

Strom & Wasser und die Flüchtlingsfrauen - Floßtour 2014 Tour-Termine in Niedersachsen (tbc)

18.08.14 Osnabrück, Haus der Jugend

20.08.14 Minden, Hamburger Hof

21.08.14 Hannover, Faust - Warenannahme

22.08.14 Braunschweig, JuZ Matthäuskirche

23.08.14 Wolfsburg, Hallenbad

Weitere Informationen

strom-wasser.de

http://www.fluchtschiff.de/

1000bruecken.de

https://www.youtube.com/watch?v=LPCABhMK3vw