Publikation Soziale Bewegungen / Organisierung - Parteien / Wahlanalysen - Staat / Demokratie - Demokratischer Sozialismus Die Wahl 2006, die Linke und der jähe Bedarf an Gespenstern…

von Rainer Rilling und Christoph Spehr. Standpunkte 6/2005

Information

Reihe

Standpunkte

Autor*innen

Christoph Spehr, Rainer Rilling,

Erschienen

April 2005

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Standpunkte 6/2005

 

Inhalt

Eine Wahl ohne Wahl – Grundmerkmale der Wahlauseinandersetzung 2006

Warum die Linke 2006 scheinbar alles nur falsch machen kann

Wozu eigentlich noch wählen? Die Delegitimierung der Politik und ihre Ursachen

Worum geht es eigentlich? Der »Lagerwahlkampf« und das Argument der »verlorenen Stimme«

Der Mensch als Kostenfaktor: Die Erosion des Politikfelds Sozialpolitik

Getrennt marschieren, vereint schlagen? PDS und WASG und das wahltechnische Problem

Dem Nein eine Stimme: Handlungsoptionen für die Linke

Vom Schatten zum Gespenst

 

 

»Die Gesellschaft findet sich plötzlich in einen Zustand momentaner Barbarei zurückversetzt ... die Industrie, der Handel scheinen vernichtet, und warum? Weil sie zu viel Zivilisation, zu viel Lebensmittel, zu viel Industrie, zu viel Handel besitzt ... Wodurch überwindet die Bourgeoisie die Krisen? Einerseits durch die erzwungene Vernichtung einer Masse von Produktivkräften; andererseits durch die Eroberung neuer Märkte und die gründlichere Ausbeutung alter Märkte. Wodurch also? Dadurch, dass sie allseitigere und gewaltigere Krisen vorbereitet und die Mittel, den Krisen vorzubeugen, vermindert.«

Dieser Befund, aus dem Kommunistischen Manifest von 1848, liest sich wie eine unmittelbare Zustandsbeschreibung der gesellschaftlichen Verhältnisse im heutigen fortgeschrittenen Neoliberalismus. Das Manifest muss auch zur regelmäßigen Lektüre der Hartz-Kommission gehört haben; am Ende des angeblichen Jahrhundert-Reformwerks werden die im Manifest beschriebenen Verhältnisse des totalen Arbeitsmarkts stehen: »Die Arbeiter, die sich stückweis verkaufen müssen, sind eine Ware wie jeder andere Handelsartikel und daher gleichmäßig allen Wechselfällen der Konkurrenz, allen Schwankungen des Marktes ausgesetzt ... In demselben Maße, in dem die Widerwärtigkeit der Arbeit wächst, nimmt daher der Lohn ab.«

Was fehlt, ist das Gespenst.

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