Publikation Ungleichheit / Soziale Kämpfe - Kapitalismusanalyse - Globalisierung - Gesellschaftstheorie Transformatives Organizing

Praxistheorie und theoriegeleitete Praxis. Standpunkte 29/2011 von Eric Mann.

Information

Reihe

Standpunkte

Autor

Eric Mann,

Erschienen

September 2011

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Organizing ist in der deutschen Debatte vor allem als gewerkschaftliche Praxis der Mitgliedergewinnung und –aktivierung bekannt geworden. Weniger verbreitet ist das «Community Organizing», das in Wohngebieten und in anderen Gruppen mit geteilten Interessen (aufgrund von sozialem Hintergrund, sexueller Orientierung, politischen Interessen etc.) praktiziert wird. Die Praktiken sind u. a. auf Selbst-Repräsentation ausgerichtet – «leadership building». Im Deutschen ist der Begriff der «Führung» im Zusammenhang mit emanzipatorischen Zielen ungewohnt, er ist weitgehend herrschaftlich oder bürokratische enteignet. Brechts Gedanke, die Köchin müsse die Führung übernehmen, ist weitgehend verloren – die Sachprobleme, dass vor allem Bewegungen von Menschen mit wenige Verfügung über gesellschaftliche Ressourcen oder kulturellem Kapital, Arme, Erwerbslose, Marginalisierte, radikale, auf die Repräsentation von Institutionen und Personen verwiesen sind und kaum eigene Handlungsfähigkeit entwickeln können, bestehen fort. Wir haben uns entschieden, die Begriffe Organizer, Organizing und Community im Englischen zu belassen, da im Deutschen kaum passende Begriffe dafür bereit stehen.

Der folgende Text ist eine Übersetzung von Ausschnitten eines 2011 erschienen Buches, in dem Eric Mann Grundlagen und Praxen eines Organizing beschreibt, das auf gesellschaftliche Transformation ausgerichtet ist. Der Text ist keine wissenschaftliche Abhandlung; er versteht sich als «Praxistheorie» – entstanden aus Praxis und als Aufruf, auch an Organizer, aktiv zu werden und Verbindungen zwischen den verschiedenen Bewegungen, Projekten und Politiken herzustellen und eine Politik der Transformation anzuschieben. Seine Dringlichkeit bezieht er aus den Erfahrungen der Verarmung und verschärften sozialen Ungleichheit in der Krise, aus stärker werdenden Tendenzen zu Rassismus in Alltag und Institutionen und dem Bewusstsein, diese Politik aus dem – einen – Zentrum imperialer Politik zu machen.

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Eric Mann ist Referent auf der internationalen Tagung «Revolutionäre Realpolitik in Zeiten von Kürzungspolitik und Krise» in Berlin, 22.-24.9.2011

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