Publikation International / Transnational - Asien Krisenprozesse in Pakistan und ihre Auswirkungen auf die Region

Standpunkte International 11/2011 von Diethelm Weidemann, Vorstand Deutsch-Pakistanisches Forum Berlin, Linkes Asienforum.

Information

Reihe

Standpunkte international

Autor

Diethelm Weidemann,

Erschienen

Oktober 2011

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Wenn nachfolgend über Krisenprozesse gesprochen wird, dann sind damit die Spezifik, der Wirkungsgrad und die Konstellation jenes Bündels von Krisen-Erscheinungen bzw. von akuten Konflikten gemeint, die seit langem die Lage und das Erscheinungsbild Pakistans dominieren.

Als Region wird gemeinhin ein geographisch definierbares Territorium verstanden. Hier und heute wird unter Region jedoch nicht die geographische Region gefasst, in der Pakistan sich befindet – d.h. Südasien, sondern das regionale Umfeld Pakistans nach Osten, Norden und Westen – also Teile Südasiens, Zentralasiens und Westasiens. Das ist historisch faktisch seit den Zeiten Alexanders des Großen sachlich gerechtfertigt und noch deutlicher unter heutigen geopolitischen und geostrategischen Aspekten – handelt es sich doch gegenwärtig um eine durch zahlreiche Interaktionen verbundene, durch brisante Konfliktsituationen und die Existenz mehrerer grenzüberschreitender Konfliktkonstellationen gekennzeichnete geopolitische Bruchzone.

Die Problematik der Konfliktkonstellation und der nachkolonialen Staatskrisen kann für sich und im Detail an dieser Stelle nicht behandelt werden.1 Daher wird nachstehend in konzentrierter Form nur auf einige zentrale Wirkungsfaktoren verwiesen, um deutlich zu machen, warum und wie die Krisenprozesse in Pakistan eine nachhaltige negative Wirkung auf das regionale Umfeld haben.
Es ist daher nicht meine Absicht, meine damaligen Ausführungen zu wiederholen, sondern in konzentrierter Form auf einige zentrale Wirkungsfaktoren hinzuweisen, um deutlich zu machen, warum und wie die Krisenprozesse in Pakistan eine nachhaltig negative Auswirkung auf das regionale Umfeld haben. Es sei gleichzeitig darauf verwiesen, dass die Armee heute nicht explizit Gegenstand der Betrachtung ist.