Gesprächskreis Migration
Migration bestimmt gegenwärtig wie kein anderes Thema die Debatte um gesellschaftlichen Zusammenhalt. Sie schwankt zwischen einer beispiellosen Solidarität auf der einen Seite und einer neuen Konjunktur des Rassismus auf der anderen Seite. An der Frage der Migration ist die Gesellschaft gespalten.
Einerseits haben die eigensinnigen Praktiken der stetigen Einwanderung und ihre Kämpfe um gesellschaftliche Partizipation Millionen von Menschen in einem demokratisierenden Sinne mobilisiert. Die Bedeutung von Teilhabe, kommunaler Selbstbestimmung, gegenseitiger Solidarität, von Klassenkampf und kulturelle Vielfalt wurde in jeden Winkel des Landes getragen und auf die Tagesordnung gesetzt. Dies ist eine echte Chance für die Erneuerung von linker Politik.
Andererseits wird eine Politik der Angst entfacht, die auf eine vermeintliche Rückkehr zu einer national Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums zielt. Durch Abschottung und Hierarchisierung soll die zunehmende Verschlechterung aller Lebensbereiche aufgehalten werden. Aggressiver Rassismus, Frauenverachtung, identitäres Denken und kruder Sozialdarwinismus drohen allerorten hegemonial zu werden.
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung nimmt sich dieser Herausforderung an. Der neu konzipierte Gesprächskreis Migration versucht eine Plattform zu sein, die den demokratischen Effekt von Migration begreifbar machen und stärken soll. Er möchte ein Gesprächsort sein für Aktive aus solidarischen Initiativen, migrantischen Selbstorganisierungen, sozialen Bewegungen, kritischer Migrationsforschung, politischer Bildungsarbeit und generell aus dem linken Mosaik. Sie sind eingeladen, in eine kontinuierliche und wirkungsvolle Debatte zu treten, die sich um die grundlegende Frage dreht, welche Konsequenzen sich für die politische Bildungsarbeit ergeben, wenn postmigrantische Realitäten neue Parameter für eine linke Gesellschaftsanalyse setzen.
Der Gesprächskreis findet zweimal jährlich statt und ist offen, aber nicht öffentlich. Bei Interesse bitte eine Email schreiben.
Rolle | Persondetails |
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Referent für Migration | Dr. Massimo Perinelli E-Mail: massimo.perinelli@rosalux.org Telefon: +49 30 44310471 |