DossierDigitalisierung und Demokratie?
Die digitale Kommunikation hat die die Art und Weise der politischen Prozesse in der Gesellschaft grundlegend verändert. Wurde früher eine kuratierte Öffentlichkeit durch Journalist*innen in den Zeitungsredaktionen und Fernsehanstalten hergestellt und damit auch exklusiv gehalten, hat sich das inzwischen durch die Sozialen Medien geändert.
Twitter, Instagram, TikTok – jede*r kann ihre*seine Meinung beitragen und mit Glück und Hartnäckigkeit damit breit wahrgenommen werden. Die Netzwelt ist voller Influencer, die es zum Teil geschafft haben, zu einflussreichen und wirksamen Akteur*innen zu werden. Doch die Macht der Plattformbetreiber, der großen Tech-Giganten, wächst damit auch unaufhörlich.
Auch vor weiteren digitalisierten Branchen macht diese Entwicklung nicht Halt: Großunternehmen sehen den kapitalistischen Reiz in aufkommenden neuen digitalen Welten: NFTs, Blockchain und auch die Gamingindustrie. Lassen sich diese Entwicklungen mit einer linken Weltsicht vereinbaren?
Wir wollen uns in diesem Dossier mit den Einflüssen der digitalen Kommunikation auf die demokratischen Strukturen auseinandersetzen. Neben der notwendigen Analyse des neuen Plattformkapitalismus und der näheren Betrachtung der Regulierungsvorhaben auf staatlicher und europäischer Ebene geht es auch um die Betrachtung der Funktionsweise rechter Hetzkampagnen und die Möglichkeitsfenster für emanzipatorische Gesellschaftskritik.