Dokumentation Vom Münchner Diktat zur Nachkriegsordnung

Geschichte und ihre Instrumentalisierung in der aktuellen deutschen Politik

Information

Zeit

07.05.2004 - 09.05.2004

Themenbereiche

Demokratischer Sozialismus

Im EineWeltHaus München, Schwanthaler Str. 80

Tagungsgebühr für die gesamte Tagung: 10 €, ermäßigt 5 €

Programm und weitere Informationen unter www.kurt-eisner-verein.de

Anmeldung erbeten an fiedler@kurt-eisner-verein.de oder per Post an Kurt-Eisner-Verein,

Schwanthaler Str. 139 Rgb., 80339 München, Tel. und Fax: 089/51086716

Bürozeiten: Freitag 10 bis 12 UhrHistorische Fachtagung des Kurt Eisner Vereins für politische Bildung in Zusammenarbeit mit der Rosa Luxemburg Stiftung und der Redaktion der Deutsch-Tschechischen-Nachrichten

Die Deutung der Ereignisse, die vom Münchner Diktat von 1938 bis zu der im Potsdamer Abkommen 1945 niedergelegten Nachkriegsordnung führten, ist nicht nur Gegenstand fachwissenschaftlicher Auseinandersetzungen. Politische Kampagnen unter einprägsam verkürzten Schlagworten  wie "Beneš-Dekrete", "Vertreibungsunrecht", und "Zentrum gegen Vertreibungen" begründen in den betroffenen Nachbarländern der BRD, wachsende Befürchtungen. Besonders die von der bayerischen Staatsregierung offiziell, ideell und materiell geförderte Sudetendeutsche Landsmannschaft artikuliert Ansprüche an Tschechien.

Die historische Fachtagung des Kurt Eisner Vereins möchte Fach- und Hintergrundwissen für die öffentliche Meinungsbildung erschließen. Ziel der Tagung soll es sein, Fach- und Hintergrundwissen für eine Diskussion zu erschließen, die derzeit von Schlagworten wie "Benes-Dekrete",  "Vertreibungsunrecht", oder "Zentrum gegen Vertreibungen" dominiert wird.

Sie bietet NachwuchswissenschaftlerInnen ein Forum, um ihre Forschung zu eben diesem Thema vorzustellen sowie ihre wissenschaftliche und politische Arbeit zu vernetzen.

FREITAG 7. Mai, 19 Uhr

Podiumsdiskussion

 EU-Osterweiterung und deutsche Geschichtspolitik. Deutsch-Tschechische Beziehungen und die Kampagne um die sogenannten „Beneš-Dekrete“

Mit: Prof. Eckhard Mehls (Historiker, ehem. HU Berlin), Renate Hennecke (Redaktion DTN, München), N.N. (Tschechien), Leo Furtlehner (Journalist, Linz).

SAMSTAG 8. Mai

Vorträge und  Diskussion

9:30 – 10:45 Uhr

Tobias Ebbrecht: Heimat TV.  Kritische Anmerkungen zur Darstellung von "Flucht und Vertreibung" in deutschen Film- und Fernsehproduktionen

11 - 12:15 Uhr

Florian Weis: "Germans may have to face the choice between migration and massacre" -  Die britische Haltung zu Grenzziehung und Umsiedlung

13:15 - 14:30 Uhr

Jana Mikota: „Nicht selten reiste der also Ausgewiesene im selben Zug wie der Beamte, freilich nicht in demselben Abteil, ins Landesinnere zurück“: Das Verhältnis von Deutschen und Tschechen im Grenzgebiet der 1930er Jahre

14:45 – 16 Uhr

Velten Schäfer: Ein großes Tabu. Aber welches? - Die (west)deutsche Geschichtswissenschaft und das Erbe von Volksgruppenpolitik und Volksgeschichte"

16:30 – 17:45 Uhr

Florian Beck: Realpolitik und Hybris

 20:30 Uhr

Eva Hahn: Die deutsche Böhmen-Neurose. Eine Text-Collage zur historischen Stereotypenforschung

SONNTAG 9. Mai

Vorträge und  Diskussion

 9:30 – 10:45 Uhr

Juliane Gilles: Die Wertung des "Münchner Abkommens" im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess

11 – 12:15 Uhr

Das "Münchner Abkommen" und die Nachkriegsordnung in der außenpolitischen Strategie der bundesdeutschen Rechten, namentlich der Vertriebenenverbände(N.N.)

12:30 bis 14 Uhr

Steffen Bockhahn: Die Benes-Dekrete und deren Auswirkungen auf den EU-Beitritt Tschechiens

Während der Tagung ist die Ausstellung "Mit Feder und Pinsel gegen Volksverdummung, Diktatur und Krieg - Grafiken des tschechischen Künstlers Joseph Čapek, 1927-1938" der Čapek-Gesellschaft für Humanismus und Völkerverständigung zu sehen.