Dokumentation Getrennte Rechnungen – Hitler Kebab

Kabarettist Serdar Somuncu greift mit seinem aktuellen Programm "Hitler Kebab" zu einer brisanten Mischung aus feinstem politischem Kabarett, haarsträubend unverschämter Stand up Comedy und brutalster Geschichtsaufklärung.

Information

Veranstaltungsort

Arkadas Theater
Platenstr. 32
50823 Köln

Zeit

07.05.2005

Mit

Serdar Somuncu

Themenbereiche

Rassismus / Neonazismus, Kultur / Medien

Sandra Fuhrmann: Bericht zur VeranstaltungSerdar Somuncu ist eigentlich Schauspieler, aber was er auf der Bühne veranstaltet ist alles andere als ein Theaterstück. Somuncu liest, improvisiert, spielt und schweigt nach bester Laune. Er wirft sich dankbar auf jede hingereichte Vorlage und verwertet jedes noch so komplexe Thema zu einer Art Rundumschlag gegen die Einfältigkeit des gegenwärtigen Booms aus Mainstreamkabarett und Comedy-Gesülze.

Sein bisher dankbarstes Opfer war dabei das ungelesene Machwerk "Mein Kampf" - dieses vom Gröfaz Adolf Hitler seinerzeit in Landsberg diktierte Pamphlet, welches aufgrund des bestehenden Verbots immer noch als Mythos in den Köpfen Alt- und Neugestriger herumspukt.

In 1428 Vorstellungen auf Bühnen in ganz Europa trieb Somuncu dabei den Schabernack auf die Spitze. Er las, zum Teil mit kugelsicherer Weste und Polizeischutz vor randalierenden Nazis, genauso wie vor ehemaligen Häftlingen der Konzentrationslager in Sachsenhausen und Buchenwald.

Mit seinem aktuellen Programm "Hitler Kebab" greift Somuncu zu einer brisanten Mischung aus feinstem politischem Kabarett, haarsträubend unverschämter Stand up Comedy, brutalster Geschichtsaufklärung, verletzlicher Selbstreflexion und dramatischer Selbstinszenierung. Somuncu spannt dabei den Bogen von seinen bisherigen Projekten bis hin zur aktuellen Debatte über das Kopftuchverbot.

Ohne die sonst übliche Betroffenheit und den Duktus des Besserwissenden gelingt ihm dabei ein einmaliger Bühnenspagat zwischen Wahnsinn und Genialität. Wohl deshalb erhielt Somuncu den renommierten Prix Pantheon in Bonn.

Nach dem Theaterstück möchten wir noch in den 8. Mai reinfeiern; das Theatercafé macht’s möglich! Alle sind herzlich eingeladen, zu bleiben und mitzufeiern!

Karten gibts an allen Kölner Vorverkaufskassen (10,- € / 6,-€ ermäßigt).

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW in Kooperation mit:

Deutsche Friedensgesellschaft / Vereinte KriegsdienstgegnerInnen (DFG/VK) Köln,

Deutscher Freidenker-Verband Köln,

Föderation der Demokratischen Arbeitervereine (DIDF) Köln,

Förderverein Kölner Friedensforum,

Friedensbildungswerk Köln,

Friedensinitiative Sülz/Klettenberg,

Öffentlichkeit gegen Gewalt Köln,

Pax an, AK Frieden Köln,

Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW,

Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN/BdA) Köln.