Der 8. Mai 1945 ist die wichtigste Zäsur des 20. Jahrhunderts. Mit dem Sieg der Antihitlerkoalition über den deutschen Faschismus, der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht und dem Abschluss der Befreiung der Völker Europas wurde zugleich die ganze Menschheit vor einem drohenden Absturz in die Barbarei gerettet. Potsdam war der Ort der Konferenz, auf der im Jahre 1945 die Umrisse einer friedlichen und demokratischen Nachkriegsordnung fixiert wurden. Doch das Bündnis der Siegermächte zerbrach. Die Welt geriet in die Gefährdungen des Kalten Krieges.
Auf dieser internationalen Konferenz, die anlässlich des 8. Mai in Potsdam stattfindet, wollen wir diskutieren, welche Chancen das Potsdamer Abkommen beinhaltete und warum sie vergeben wurden. Welche Möglichkeiten zum Frieden gibt es in der Gegenwart? Kann eine europäische „Kultur des Friedens“ die Antwort sein?
Veranstalter: Bundesausschuss Friedensratschlag
Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg e.V.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Belgien, Frankreich, Großbritannien, Österreich, Polen, Russland und Deutschland
Samstag, 7. Mai 2005
16.00 Uhr (bis ca. 20 Uhr)
Grundzüge des Potsdamer Abkommens
Plenum (Vortrag und Diskussion)
Prof. Dr. Norman Paech, Hamburg
Sonntag, 8. Mai 2005
9.30 –13.00
Verpasste Friedenschancen? Optionen und Möglichkeiten einer anderen politischen Entwicklung in Europa
Die 50er und 60er Jahre: Stalin-Note, NATO-Mitgliedschaft der UdSSR (?), Chancen der UNO
Prof. Dr. Siegfried Prokop, Berlin
Die 70er und 80er Jahre: KSZE und Gemeinsames Haus Europa
Dr. Erhard Crome, Berlin
Abrüstung und "Friedensdividende"? Europa und die neue Welt(un)ordnung nach der "Wende"
Prof. Dr. Werner Ruf, Kassel
14.00 – 16.00 Uhr
Für eine europäische „Kultur des Friedens“. Die EU-Verfassung – Erneut eine verpasste Friedenschance
Podiumsdiskussion mit: Kate Hudson (London), Arielle Denis (Paris), Michail G. Ljoschin (Moskau), Athanasios Pafilis (MdEP, Strasbourg), Wolfgang Gehrcke (MdL, Potsdam), Peter Strutynski (Kassel, Moderation)
Konferenzsprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch.