Dokumentation Akteure im Umbruch – Transformationsprozesse linker Parteien

Welche gesellschaftlichen Funktionen müssen linke Parteien wahrnehmen, um wieder hegemoniefähig zu werden? Wie müssen sich ihre Strukturen und Arbeitsweisen ändern? Der internationale Workshop behandelt diese Fragen im europäischen Kontext.

Information

Zeit

16.12.2005 - 18.12.2005

Themenbereiche

International / Transnational

Beiträge:

Claudia Gohde: Was bewegt die Partei? Erfahrungen mit Fusion und Parteireform

Cornelia Hildebrandt: Emanzipative soziale Bewegungen  in Deutschland

Mimmo Porcaro: Die radikale Linke und das Problem des Pluralismus: der Fall Italien

Lars Schmitt: Sozioanalyse als Grundlage von politischem Engagement

Dieter Segert: Die post-kommunistische Linke in Osteuropa nach 15 Jahren Transformation. Zustands-beschreibung und Analyse. Einige Thesen

Christoph Spehr: Wem gehört die Partei? Moderne Linkspartei, Offene Organisation, Offener Sozialismus

Henning Süssner: Good-bye Lenin? Die schwedische Linkspartei 1998 – 2005

Gilbert Wasserman: Die neuen Möglichkeiten der alternativen Linken erfordern ihre tiefgreifende WandlungDer Wind dreht sich in Europa. Streik- und Demonstrationswellen, die erfolgreiche europäische Kampagne gegen den vorliegenden Verfassungsentwurf, die Entstehung von lokalen, regionalen, nationalen und europäischen Sozialforen, die Veränderungen in den Gewerkschaften und bei sozialen Bewegungen sowie in den Linksparteien einschließlich der Gründung mehrerer europäischer Formationen. Der Neoliberalismus ist in einer Hegemoniekrise, der Ausgang ist offen und hängt wesentlich davon ab, ob es der Linken gelingt, selbst hegemoniefähig zu werden. Es ist ein Kampf in der Gesellschaft als politischem Terrain im Sinne der Veränderung von Kräfteverhältnissen und Schaffung alternativen Reformmehrheiten. Dabei muss sich die Linke in all ihren Formationen neu konstituieren – in ihrem Wirken mit den Bürgerinnen und Bürgern, als soziale Bewegungen und Initiativen, als Gewerkschaften und Interessenverbände, als kulturelle und intellektuelle Kraft, als Partei und Teilhaberin an parlamentarischer und exekutiver Macht (von der lokalen bis zur europäischen Ebene).

Der Workshop stellt die Fragen in den Mittelpunkt, (1) wie linke Parteien ihre gesellschaftlichen Funktionen unter den neuen Bedingungen definieren, (2) welche spezifischen Aufgaben sie daraus für sich ableiten und (3) welche Veränderung ihrer Strukturen und Arbeitsweisen sie in das Zentrum von Parteireformen rücken.

mit:      Dag Seierstad, Sozialistische Linkspartei Norwegens

            Daniel Oliveira, Bloco de Esquerda Portugal

            Dieter Segert, Wien

            Mimmo Porcaro, Italien

            Gilbert Wasserman, Frankreich

            Pekka Ristela, Finnland

Programm:


Podiumsgespräch: „Neue politische Trends der Linken in Europa“ (16. Dezember, 17.00 – 20.00 Uhr) mit:

  • Dag Seierstad, Sozialistische Linkspartei Norwegens
  • Daniel Oliveira, Bloco de Esquerda Portugal
  • Dieter Segert, Wien
  • Mimmo Porcaro, Italien
  • Gilbert Wasserman, Frankreich

1. Panel: Parteien im Funktionswandel  (17. Dezember: 9.00  – 13.00 Uhr)

  • Oskar Niedermeier: Die Veränderungen des Parteiensystems in Deutschland
  • Dieter Segert: Die Transformation osteuropäischer Parteiensysteme unter dem Blickwinkel der Linken
  • Mimmo Porcaro: Anforderungen an eine Neue Linke in Europa
  • Michael Brie: Grundwidersprüche linker Parteipolitik
  • Helmut Scholz: Europäische Strategien der Linken

2. Panel: Der Aufbau einer emanzipativ-solidarischen Formation der Gegenkräfte, Pluralismus und Handlungsfähigkeit von Parteien (17. Dezember 14.00 – 19.00 Uhr)

  • Henning Süssner: Die Linke in Schweden
  • Gilbert Wasserman: Die Linke in Frankreich im Umbruch
  • Pekka Ristela: Linke Allianzen in Finnland
  • Dag Seierstad: Die Erfahrungen der Linken in Norwegen  

3. Panel: Erfahrungen der Linken in  Deutschland  (18. Dezember 10.00 – 12.00 Uhr)

  • Wolfgang Templin: Neunzehnhundertneunundachtzig und die Folgen - Rückfragen an eine Revolution
  • Meinhard Meuche-Mäker: Analyse der PDS West
  • Dan Hough: Der Blick auf die Linkspartei
  • Helge Meves: Kann man eine Partei reparieren?
  • Cornelia Hildebrandt: Zur pluralen Linken in Deutschland – Erfahrungen und Potentiale

4. Panel: Reformen von Struktur, Arbeitsweise und Kooperationsbeziehungen linker Parteien (18. Dezember 13.00 – 15.00 Uhr)  

  • Lars Schmitt: Sozioanalyse als Chance einer linken Partei
    Christoph Spehr: "Wem gehört die Partei? - Linke Parteien als offene Organisation"
  • Claudia Gohde: "Was bewegt die Partei?" Erfahrungen mit Parteireform und Fusion in der Linkspartei  
  • Wolfgang Gehrcke: Kooperationsbeziehungen der Linken in Europa – Probleme und Potentiale

Anmeldung:

Rosa Luxemburg Stiftung
Cornelia Hildebrandt
Franz-Mehring-Platz 1
10243 Berlin


hildebrandt@rosalux.de
Tel.: 0049 30 443 10168