Dokumentation Capitalism with Feelings

Eva Illouz über ihr Buch »Gefühle in Zeiten des Kapitalismus«; Reihe: »Luxemburg Lecture«. Bild- und Videodokumentation

Information

Veranstaltungsort

Prater der Volksbühne
Kastanienallee 7-9
10435 Berlin

Zeit

06.07.2009

Veranstalter

Uta Tackenberg,

Mit

Eva Illouz, Soziologin, Hebrew University Jerusalem; Moderation: Thomas Flierl

Themenbereiche

Kultur / Medien

Eva Illouz:
»Gefühle in Zeiten des Kapitalismus« (2006)
Frankfurt a/M: Suhrkamp

Klappentext:

"Wer in diesem Buch die Annahme bestätigt bekommen möchte, daß der Kapitalismus zu einer distanzierten, kühlen und unemotionalen Welt geführt habe, in der sich ökonomisches Handeln und das Reich der authentischen Gefühle unversöhnlich gegenüberstehen, wird sich verwundert die Augen reiben. Die israelische Soziologin Eva Illouz geht vielmehr von der These aus, daß die Kultur des Kapitalismus eine intensive emotionale Kultur ausgebildet hat: am Arbeitsplatz, in der Familie und in jeder Form von sozialen Beziehungen. Und sie geht weiter: Während ökonomische Beziehungen immer mehr und immer weitgehender durch Gefühle bestimmt werden, gilt für das Reich der Gefühle das Umgekehrte: Sie werden ihrerseits durch eine Ökonomisierung geprägt, die von der ersten Kontaktaufnahme bis zur Trennung das Gefühlsleben reguliert. Dieses wird in immer deutlicherer Weise geprägt durch Verhandlungen, Austausch, Investitionen und Eigenkapital. Wer hat noch nicht davon gesprochen, etwas in eine Beziehung zu investieren? Illouz faßt dieses eigentümliche Verhältnis als emotionalen Kapitalismus und geht ihm in verschiedenen Feldern nach. Sie untersucht die neue Form der Gefühle im Internet-Chat und in Partnerbörsen, in Lifestyle-Magazinen und in Filmen, nimmt aber auch jene Berufsgruppe in den Blick, die aus den Irrungen und Wirrungen der Gefühle ihr Kapital zieht: die klinischen Psychologen."

Mehr Informationen:

externer Link in neuem Fenster folgthttp://de.wikipedia.org/wiki/Eva_Illouz

»Luxemburg Lecture«


„Die Humanität in unserer Gesellschaft wird sich auch danach bemessen, inwieweit wir das Erbe Rosa Luxemburgs in Ehren halten.“ (Walter Jens)

Die internationale »Luxemburg Lecture« ist ein neues Format des Instituts für Gesellschaftsanalyse und des Kulturforums der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Mit diesen Vorlesungen soll in der Tradition der Wissenschaftlerin, Politikerin und Persönlichkeit Rosa Luxemburg eingegriffen werden in die geistigen Auseinandersetzungen der Gegenwart. Die aktuellen Krisen der heutigen Zivilisation und des Kapitalismus sind der Ausgangspunkt, um Fragen nach Möglichkeiten zukünftiger Entwicklung und konkreter Alternativen zu stellen.

Die »Luxemburg Lecture« gibt international ausgewiesenen Persönlichkeiten der Linken aus Wissenschaft, Politik, Kultur und Kunst sowie der Zivilgesellschaft die Möglichkeit, ihre Positionen zu Grundfragen der Zeit zu äußern. Die »Luxemburg Lecture« wird vier bis sechs Mal in Berlin gehalten werden. Nach dem Auftakt im historisch bedeutungsvollen Festsaal des Abgeordnetenhauses von Berlin, an dem am 1. Januar 1919 die KPD gegründet wurde, werden die nächsten Lectures im Berliner Prater stattfinden. Im Wintersemester wandert die »Luxemburg Lecture« in die Hochschule.