Dokumentation Die Zukunft der Landwirtschaft liegt in den Genen

Forum Nachhaltigkeit

Information

Veranstaltungsort

Otto-von-Guericke Universität
Universitätsplatz 2
39106 Magdeburg

Zeit

24.09.2009

Mit

Dr. Jens Lerchl, Geschäftsführer sungene GmbH Gatersleben; Moderator: Hendrik Lange

Zu den bisherigen Veranstaltungen der RLS Sachsen-Anhalt zur »Grüne Gentechnik« an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg:


30. April 2009: Link für Dateidownload folgt»Grüne Gentechnik – eine scharfe Mine?«
14. Mai 2009: Link für Dateidownload folgt»Brennpunkt Genmais«
25. Juni 2009: Link für Dateidownload folgt»Grüne Gentechnik mit Sicherheit?«

In unserer Veranstaltungsreihe „Grüne Gentechnik“ kamen bisher Referenten zu Wort, die als Naturschützer grüne Gentechnik generell ablehnen, Wissenschaftler, die versuchen das Für und Wider herauszustellen und Wissenschaftler, die ein eindeutiges Pro-Gentechnik vertreten. Zu allen Veranstaltungen kamen etwas mehr als 20 Leute. Objektiv gesehen, hat man ein aktuelles Reizthema getroffen, aber müsste dann das Interesse der Bürger nicht größer sein?

Zieht man ein Fazit aus den langen Diskussionen muss man feststellen, dass die Meinungen nicht unterschiedlicher sein könnten und dennoch spaltet sich die Teilnehmerschaft am Ende oft nur in 2 Gruppen: Bist Du dafür oder bist Du dagegen? Ein „Dazwischen“ - Chancen nutzen und Risiken ausreichend beachten – gibt es plötzlich nicht mehr. Ist das wirklich nicht möglich?
Auf der einen Seite wird die Grüne Gentechnik als Chance gesehen, Forschung und Entwicklung haben oberste Priorität, Risiken können nicht ausgeschlossen, aber minimal gehalten werden. Kann die heutige Gesellschaft die notwendigen Rahmenbedingungen für eine derart unabhängige Forschung bieten?
Auf der anderen Seite wird die Grüne Gentechnik als Teufelszeug, gar als Totbringer  verschrien. Sie führe zu Risiken, die man niemals abschätzen oder gar beherrschen kann. „Feldbefreier“ sehen ihre Feldzerstörungen als die letzte Chance sich zu wehren. Aber wie weit darf der zivile Ungehorsam gehen?

Man sollte nicht pauschalisieren, Ängsten Beachtung schenken und auch den Wissenschaftlern Rückrat, Gewissen und Geist zugestehen.

Hintergrund:

Im Jahre 2008 wurden gentechnisch veränderte Pflanzen (GVP) weltweit auf 125 Millionen ha von 13 Millionen Landwirten in 25 Ländern kommerziell angebaut. Seit den Anfängen der gentechnischen Forschung und Anwendung besteht eine enge Verbindung zwischen Grundlagenforschung, biologischer Sicherheitsforschung, Regulierung und Produktentwicklung. Es erfolgt eine Fall-für-Fall-Bewertung von GVP nach dem Stand der Technik, während für konventionell erzeugte Pflanzen keine Sicherheitsbewertung verlangt wird.
In Europa werden gentechnisch veränderte Pflanzen auf der Grundlage der Freisetzungsrichtlinie 2001/18/EC auf ihre Sicherheit für die menschliche Gesundheit und die Umwelt überprüft. Über eine Marktzulassung wird auf Europäischer Ebene entschieden.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (European Food Safety Authority - EFSA) ist im Bereich der Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit der Grundpfeiler der Risikobewertung der Europäischen Union.

In enger Zusammenarbeit mit nationalen Behörden und im transparenten Austausch mit betroffenen Interessengruppen stellt die EFSA unabhängige wissenschaftliche Beratung zur Verfügung Grundlage für eine kompetente Sicherheitsbewertung ist eine objektive Sicherheitsforschung.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert wissenschaftliche Beiträge zur biologischen Sicherheit von GVP sowie die professionelle Kommunikation von Fragestellungen und Ergebnissen der biologischen Sicherheitsforschung.