Dokumentation Für das Ganze denken. Rudolf Bahros sozial-ökologische Alternative

Gedenkveranstaltung anlässlich des 75. Geburtstags von Rudolf Bahro (1935 – 1997). Dokumentation der Beiträge.

Information

Zeit

16.11.2010

Veranstalter

Uta Tackenberg,

Themenbereiche

Staat / Demokratie, Demokratischer Sozialismus

Rudolf Bahro war ein nicht korrumpierbarer Kritiker des einst «realexistierenden Sozialismus» wie des immer noch sehr realen Kapitalismus. Er wirkte über lange Jahre hinweg in Berlin – zunächst als Wirtschaftsfunktionär in der DDR, nach dem Untergang des zweiten deutschen Staates als Professor an der Humboldt-Universität. Lange vor dem Ende der DDR machte er in seinem Buch Die Alternative auf deren systematische Schwächen aufmerksam und wies auf das Potenzial für eine grundlegende Umgestaltung der nur dem Anspruch nach sozialistischen Gesellschaft hin. Nach seiner Übersiedelung in den Westen beharrte er darauf, dass auch hier fundamentale Transformationen notwendig seien; nicht nur in politisch-ökonomischen Verhältnissen, sondern auch in den Tiefenstrukturen von Gesellschaft, Kultur und kollektivem Unbewussten.

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung lud anlässlich des 75. Geburtstags dieses originären Denkers zu einer Veranstaltung in Berlin ein. Sie diente nicht nur der Erinnerung an den Wegbereiter einer sozialen und zugleich ökologischen Reformation in Deutschland, sondern gab auch Gelegenheit, über die Aktualität rot-grüner Alternativen zu sprechen.

In einem ersten Teil ging es um Bahros Engagement für eine rot-grüne, sozial-ökologische Bewegung. Beleuchtet wurde dies durch Zeitdokumente, eine Lesung von Volker Braun aus seinem Buch Werktage I sowie durch Beiträge des Bahro-Biographen Kurt Seifert und des Politikwissenschaftlers Michael Jäger. Im zweiten Teil sprach der Philosoph Maik Hosang zur Aktualität des Denkens von Rudolf Bahro. Ulrich Schachtschneider und Katja Kipping (Die Linke) gingen auf die Perspektiven sozial-ökologischer Politik ein. 

Beiträge im Einzelnen: