Dokumentation Jenseits des Wachstums?!

Ökologische Gerechtigkeit. Soziale Rechte. Gutes Leben. Dokumentation zum Kongress von Attac, Rosa Luxemburg Stiftung, Friedrich Ebert Stiftung, Heinrich Böll Stiftung, Otto Brenner Stiftung u.a.

Information

Zeit

20.05.2011 - 22.05.2011

Veranstalter

Mario Candeias,

Themenbereiche

Ungleichheit / Soziale Kämpfe, Kapitalismusanalyse

Mit 2.500 TeilnehmerInnen ging am 22. Mai der gemeinsam von Attac, Rosa-Luxemburg-, Friedrich-Ebert-, Heinrich-Böll- und Otto-Brenner-Stiftung organisierte Kongress zu Ende. Einigkeit bestand bei den Beteiligten über die Dringlichkeit des Themas: Die Menschheit kann nicht so weiter wirtschaften wie bisher, soll der Planet auch in Zukunft bewohnbar bleiben.

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung war als Kooperationspartnerin von Beginn an in der Programmplanung beteiligt, so dass sie für zahlreiche Beiträge und die Teilnahme mehrerer internationaler Gäste verantwortlich zeichnete: Alberto Acosta, ehemaliger Präsident der verfassungsgebenden Versammlung von Ecuador und 2007 Minister für Energie und Bergbau des Landes, erläuterte lateinamerikanische Erfahrungen, die eine vielschichtige Kritik an herrschenden Entwicklungsparadigmen und der anhaltenden Konzentration auf Rohstoffausbeutung beisteuerten. Die Diskussion um „Buen Vivir“ – das Gute Leben – lenkte den Blick dabei auf eine zentrale Frage: Wie wollen wir leben?

Interview mit Alberto Acosta

Andere Veranstaltungen der Stiftung legten den Fokus auf die wachsende Rolle und Vielfalt aktueller Energiekämpfe: Auseinandersetzungen von Initiativen und Bewegungen gegen Atomkraft, gegen die unterirdische Verpressung von CO2 zur Reinwachung der Kohlverstromung oder Kampagnen für die Nichtförderung fossiler Energieträger in Nigeria und Ecuador.

Große Zustimmung fand auf dem Kongress die Forderung nach einer weitreichenden sozial-ökologische Transformation – über die Fragen nach konkreten Schritten dorthin eröffneten sich hingegen erwartungsgemäß eine Reihe von Differenzen, etwa zwischen den Akteur_innen aus vornehmlich ökologisch ausgerichteten Bewegungen und Gewerkschaftsaktiven. Abschließend konnte weder ein einheitliches Verständnis des schillernden Begriffes Wachstum hergestellt werden noch eine Einigung zwischen den verschiedenen Kritiken und Alternativansätzen. Der Kongress bot dennoch einen beeindruckenden Auftakt für zukünftige Debatten konnte dadurch die Möglichkeiten des breiten gesellschaftlichen Feldes zwischen Oppositionsparteien, ökologischen und sozialen Bewegungen, Gewerkschaften und WissenschaftlerInnen erweitern, Strategien gegen die eigene Fragmentierung und für eine erhöhte Handlungsfähigkeit zu diskutieren.

Die überwiegend positive Resonanz, sowohl unter den Teilnehmenden als auch in den Medien, verdeutlicht die anhaltenden Brisanz der in Deutschland zunehmend für wichtiger erachteten Debatten rund um die Zukunft – und ein mögliches Ende – des Wachstums. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung wird sich dieser Fragen zukünftig vertiefender annehmen und hierbei insbesondere die Rolle konkreter Alternativen in den Vordergrund stellen. Zahlreiche Referate, Berichte und Hintergründe des Wochenendes sind zugänglich über die Dokumentations-Seite des Kongresses: http://blog.jenseits-des-wachstums.de/

Interview mit Vishwas Satgar im Magazin «prager frühling»

Auftaktrede Vandana Shiva, 20.5.:


Rede-Manuskript von Vandana Shiva in deutscher Sprache

Zu den Programmdetails und Videodokumentationen

Konferenzbegleitende Publikationen:

  • Standpunkte 16/2011: Kein Wachstum - der schwierige Fortschritt künftiger Transformation
  • Standpunkte 17/2011: Politiken des (Post)Wachstums
  • Standpunkte 18/2011: Gerecht und mit System

Pressestimmen:

Weitere Informationen bei: Mario Candeias, candeias@rosalux.de und Steffen Kühne, kuehne@rosalux.de