Dokumentation «Gramsci global»

«Neogramscianische Perspektiven in der Internationalen Politischen Ökonomie». Audiodokumentation der Buchvorstellung mit den Herausgebern.

Information

Zeit

02.03.2012

Veranstalter

Antonella Muzzupappa,

Mit

Benjamin Optratko (Politikwissenschaftler, Uni Wien), Oliver Prausmüller (Uni Wien) und Laura Horn (Professorin für Internationale Beziehungen und Europäische Integration, Uni Roskilde)

Themenbereiche

Ungleichheit / Soziale Kämpfe, Gesellschaftstheorie, Kapitalismusanalyse

Wie lässt sich die globale Durchsetzung des neoliberalen Projekts verstehen? Und welche Perspektiven eröffnet die gegenwärtige Krise für gesellschaftliche Veränderung? Für die Diskussion solcher Fragen stellt der italienische Marxist Antonio Gramsci (1891-1937) schillernde Begriffe wie „Hegemonie“, „integraler Staat“ oder etwa „organische Krise“ zur Verfügung. Ihnen wird in der Buchvorstellung nachgegangen – samt der Frage, wie eine „widerständige Aneignung Gramscis“ gerade heute aussehen könnte. 


Weitere Veranstaltungen: Hamburg, 28.2., Kiel, 1.3.

Das Buch:

«Gramsci global: Neogramscianische Perspektiven in der Internationalen Politischen Ökonomie»; herausgegeben von Benjamin Optratko und Oliver Prausmüller, Argument Verlag, 2011
Mit Beiträgen von Hans-Jürgen Bieling, Ulrich Brand und Nicola Sekler, Robert W. Cox, Stephen Gill, Katharina Hajek und Katherina Kinzel, Laura Horn, Branwen Gruffyd Jones, Adam David Morton, Ngai Ling Sum, Benjamin Opratko und Oliver Prausmüller, Bernd Röttger und Jens Winter.

Kurzbeschreibung:
Mit Gramsci die internationale politische Ökonomie des Kapitalismus verstehen: Systematisch werden "neogramscianische Perspektiven" aus der internationalen Debatte in deutscher Sprache eingeführt. Der Band bietet darüber hinaus eine kritische Zwischenbilanz zum Entwicklungsstand neogramscianischer IPÖ. Die aktuelle Krise des globalen Kapitalismus wirft grundlegende Fragen auf, die in der Disziplin der "Internationalen Politischen Ökonomie" (IPÖ) schon lange kontrovers diskutiert werden. Wie lässt sich die globale Durchsetzung des neoliberalen Projekts verstehen? Was kennzeichnet das Verhältnis von Staat, Zivilgesellschaft und Ökonomie im neoliberalen Kapitalismus? Welche Brüche, welche Widersprüche können aufgespürt werden, in die soziale Bewegungen und ihre organischen Intellektuellen eingreifen können?
Im Zuge heterodoxer IPÖ-Debatten haben sich Ansätze, die auf den italienischen Marxisten Antonio Gramsci zurückgreifen, als besonders produktiv erwiesen. Letzterer wandte schon in den 1920er Jahren ein, es könne "ausgeschlossen" werden, dass "die unmittelbaren Wirtschaftskrisen von sich aus fundamentale Ereignisse hervorbringen". Tragende Begriffe seines Denkens wie etwa "Hegemonie", "geschichtlicher Block" oder "erweiterter Staat" bildeten Anfang der 1980er-Jahre den Ausgangspunkt für die Entwicklung "neogramscianischer Perspektiven" in der IPÖ. Entlang zentraler Problemfelder werden Schlüsselkonzepte neogramscianischer IPÖ zugänglich gemacht.  “Gramsci gloabl“ führt unterschiedliche Diskussionsstränge und Rezeptionswellen zusammen und entwickelt Perspektiven zur Weiterentwicklung dieses Forschungsprogramms.

Benjamin Opratko, Oliver Prausmüller (Hg.)
Gramsci global
Neogramscianische Perspektiven in der Internationalen Politischen Ökonomie
Argument Sonderband AS 310
288 Seiten · 19 € [D]
ISBN 978-3-86754-310-1

http://www.facebook.com/gramsciglobal?sk=wall 

Inhaltsverzeichnis: http://homepage.univie.ac.at/benjamin.opratko/gramsci/iv.pdf