Platin ist heute das wertvollste Edelmetall der Welt und Deutschland ist nach den USA dessen zweitgrößter Importeur. Die MinenarbeiterInnen, die diesen Rohstoff abbauen, leben oft unter sehr schlechten Bedingungen in informellen Siedlungen.
Im Jahr 2012 streikten etwa 3.000 Bergleute für höhere Löhne und bessere Lebensbedingungen. 34 Minenarbeiter wurden dabei von der südafrikanischen Polizei erschossen. Die staatliche Untersuchungskommission gab dem Minenbetreiber, dem britischen Unternehmen Lonmin, Mitschuld an dem Massaker. Einer der Hauptabnehmer des Platins von Lonmin ist die deutsche Firma BASF. Das Unternehmen hat verschiedentlich geäußert, seiner Verantwortung in der Lieferkettenprüfung gerecht zu sein. Eine umfassende Stellungnahme zu dem Massaker und den schlechten Lebensbedingungen der Menschen in Marikana, die dem Streik zugrunde lagen, hat BASF bisher jedoch nicht veröffentlicht.
Eine Delegation aus Südafrika konfrontierte die BASF bei ihrer Hauptversammlung am 29.04.2016 in Mannheim erneut mit den weiterhin skandalösen Lebens- und Arbeitbedingungen in Marikana und der erwiesenen Mitverantwortung ihres Platinlieferanten LONMIN am Massakers von Marikana, hier die Presseerklärung dazu.
Weitere Beiträge:
- BASF und das Massaker von Marikana
ZAPP - 27.4.2016 - Ausbeutung in Afrika. Welche Verantwortung hat BASF?
Panorama - 28.4.2016 - Marikana massacre exposes miners working conditions
eNews Channel Africa - 28.4.2016 - BASF schont Portokasse
junge welt - 29.4.2016
- Marikana: Wider die Ausbeutung
ORF 1 - 20.4.2014 - Die Opfer des Massakers von 2012 in Südafrika fordern Gerechtigkeit
Veranstaltungsankündigung Universität Basel - 26.4.2016 - BASF-Hauptversammlung: Familien der Opfer des Massakers von Marikana fordern 8 Millionen Euro
Die Rheinpfalz - 28.4.2016 - Südafrikaner fordern Geld von Zuger BASF-Ableger
Handelszeitung - 26.4.2016 - «Das Wohl der Arbeiter interessiert sie nicht»
junge Welt - 18.5.2016 - «Ihr Leben für unser Platin»
Zeit Online, 7.7.2014 und Kommentare
Die Veranstalter machen gemeinsam mit Bischof Johannes Seoka (Bench Marks Foundation), Ntombizolile Mosebetsane und Agnes Makopano Thelejane für die Witwen der Opfer von Marikana sowie Nomarussia Bonase und Judy Seidman von der Khulumani Support Group auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Bergarbeiter in Südafrika und auf die Verantwortung von Unternehmen wie Lonmin und BASF aufmerksam. Zudem werden politische Handlungsoptionen in Deutschland für eine gerechte internationale Rohstoffpolitik und verpflichtende Unternehmensverantwortung diskutiert.
Diskussionsveranstaltungen, Filmvorführungen und Ausstellungen (Österreich, Deutschland, Schweiz) u.a. mit folgenden Gästen:
- Bischof Johannes Seoka (Bench Marks Foundation)
- Nomarussia Bonase (Khulumani Support Group)
- Judy Seidman (Khulumani Support Group)
- Ntombizolile Mosebetsane (Widows of Marikana)
- Agnes Makopano Thelejane (Widows of Marikana)
- Thorsten Pinkepank (BASF)
- Niema Movassat (MdB, DIE LINKE)
- Sarah Lincoln (BfdW)
- Boniface Mabanza (KASA)
- Maren Grimm und Jakob Krameritsch (Universität der Künste Wien)
- Jens Wagner (Menschenrechtsreferat, Auswärtiges Amt)
Ein Projekt der KASA (Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika) in Kooperation mit Maren Grimm und Jakob Krameritsch. Organisatoren des Berlin-Programms: KASA, Brot für die Welt, Rosa-Luxemburg-Stiftung & AfricAvenir
Programm Berlin
Donnerstag, 21. April 2016
Diskussionsveranstaltung
Panel 1: Platinabbau in Südafrika – Marikana und danach?
Panel 2: Lieferkettenverantwortung: von luftiger Freiwilligkeit zu verbindlichen Regeln
Ort: Denkerei, Oranienplatz 2
Freitag, 22. April 2016
Filmvorführung und anschließendes Publikumsgespräch u.a. mit den Witwen der erschossenen Bergarbeiter
Film: Miners Shot Down
Ort: Kino Moviemento
Sonntag, 24. April 2016
Filmvorführung und anschließendes Publikumsgespräch u.a. mit den Witwen der erschossenen Bergarbeiter
Film: Miners Shot Down
Ort: Kino Hackesche Höfe
Weitere Veranstaltungen
Mittwoch, 20. April 2016, 18 Uhr
Plough Back the Money
Die Hinterbliebenen des Massakers von Marikana fordern Restitution
Eröffnung der Ausstellung Eine Ausstellung zu den Konsequenzen europäischer Rohstoffpolitik (bis 30. Mai).
Ort: ÖGB, Johann-Böhm-Platz 1, Wien
Dienstag, 26. April 2016, 19 Uhr
Film: Miners Shot Down
Filmvorführung und anschließendes Publikumsgespräch u.a. mit den Witwen der erschossenen Bergarbeiter?
Ort: Shedhalle Zürich
Mittwoch, 27. April 2016, 19 Uhr
Entlang der Wertschöpfungskette: Südafrikanisches Platin in der deutschen Industrie. Was hat BASF mit dem Massaker von Marikana zu tun?
Diskussionsveranstaltung,
Ort: Haus der Kirche, M 1, 1a, Mannheim
20. April bis 11. Mai 2016
Ausstellung: „Wir werden uns Gehör verschaffen“ Die Witwen von Marikana kämpfen für Gerechtigkeit und Wiedergutmachung
Aufarbeitung der Geschehnisse: Die Bodymaps der Witwen von Marikana.
Ort: Haus der Kirche, M 1, 1a, Mannheim