Die Ereignisse um den G20-Gipfel im Juli 2017 haben tiefe Spuren hinterlassen. In Erinnerung geblieben ist nicht das vom Innensenator ausgerufene «Festival der Demokratie», sondern vor allem Bilder der Gewalt: Die gewaltvolle Zerschlagung der Demonstration «Welcome to hell» durch die Polizei, die schwarz vermummte Gruppe, die in Altona Autos anzündet und Straßenschlachten im Schanzenviertel. Sie sind Gegenstand einer polarisiert geführten öffentlichen Debatte.
#NoG20 Hamburg 2017: Eskalation statt Politik?
Das von Dezember 2017 bis Juli 2018 durchgeführte Forschungsprojekt «Mapping#NoG20» , das u.a. von der Rosa-Luxemburg-Stiftung gefördert wurde, ist ein erster Schritt im Sinne einer wissenschaftlichen Aufarbeitung der Ereignisse. Die Diskussionsveranstaltung nimmt die Veröffentlichung des Projektberichtes «Eskalation: Dynamiken der Gewalt im Kontext der G20-Proteste in Hamburg 2017» zum Anlass, sich aus sozialwissenschaftlicher Sicht mit dem Geschehen und seiner Bedeutung für politischen Protest, Polizeistrategien und die gesellschaftlichen Bedingungen von Gewalt zu befassen. Dabei soll durchaus auch strategisch und selbstkritisch aus linker Perspektive diskutiert werden – über angestrebte Bilder des Protests, die ambivalente Rolle von Militanz und was politisch von den G20-Protesten bleibt.
Projektvorstellung «Mapping #NoG20»:
Stephanie Schmidt (Kulturanthropologin & Polizeiforscherin, Universität Jena und Institut für Protest- und Bewegungsforschung- ipb) und Dr. Dr. Peter Ullrich (Soziologe, Protest- und Polizeiforscher, TU Berlin und ipb)
Anschließend Podiumsdiskussion mit:
- Corinna Genschel (Kontaktstelle Soziale Bewegungen der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, Mitorganisatorin der Proteste)
- Prof. Dr. Dieter Rucht (ipb, Beirat des Forschungsprojekts)
- Elke Steven (Organisatorin der Demonstrationsbeobachtungen bei G20)
- Dr. Dr. Peter Ullrich
- Stephanie Schmidt
- Moderation: Dr. Thomas Sablowski (Rosa-Luxemburg-Stiftung, Mitorganisator des alternativen Gipfels für globale Solidarität)
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Institut für Protest- und Bewegungsforschung (ipb) und dem Zentrum Technik und Gesellschaft (ZTG) der TU Berlin.
Medienpartner: Tageszeitung neues deutschland
Weitere Informationen, Texte und der Forschungsbericht zum Download: g20.protestinstitut.eu