Dokumentation Monster verstehen

Faschisierung, grüner Kapitalismus und Sozialismus

Information

Zeit

15.11.2024 - 16.11.2024

Grafik: Jan Bachmann

In welcher Zeit leben wir? Wir erleben eine neue gesellschaftliche Situation, viele alternative Wege scheinen verschlossen, die Linke in den vielen Ländern in der Defensive. Zugleich ist die Situation umkämpft, viele Debatten verlaufen zunehmend polarisiert, manche gar gewaltförmig. Die gesellschaftlichen Widersprüche bleiben ungelöst, ein grüner Kapitalismus kann sich kaum durchsetzen und könnte ohnehin kaum ausreichend die kommenden Krisen und Katastrophen bearbeiten. Eine neue Blockkonfrontation, Krieg und Aufrüstung rauben die Ressourcen gegen die sich zuspitzenden sozialen, ökologischen, ökonomischen Krisen. Autoritäre Projekte und eine zunehmende Faschisierung verbreiten Ressentiments, Angst und alltägliche Gewalt, während viele linke Projekte zwischen überkommenen Spätneoliberalismus, blockierter ökologischer Modernisierung und der radikalen Rechten zerrieben werden.

Welches sind die entscheidenden Dynamiken in Zeiten von Krisen, Kriegen und Katastrophen? Wie entwickeln sich die gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse? Welches sind die gesellschaftlichen Szenarien möglicher Zukünfte? Welches sind die Blockaden einer progressiven Entwicklung? Welche Strategien und Alternativen einer sozialistischen Linken braucht es, um in diesen Zeiten der Transformation handlungs- und wirkungsfähig zu werden? Wir versuchen auf dieser Konferenz eine konkrete Analyse der konkreten Situation, verknüpft mit der Suche nach linken Strategien und (öko)sozialistischen Perspektiven. Dazu laden wir internationale Referent*innen ein, um uns gemeinsam Raum für eine Zeitdiagnose zu nehmen.

Abschlusspodium zur Konferenz

In welcher Zeit leben wir?

Details

Das Abschlusspodium zur Konferenz «Monster verstehen. Faschisierung, grüner Kapitalismus und Sozialismus» vom 16. November 2024:

In welcher Zeit leben wir? Wir erleben eine neue gesellschaftliche Situation, viele alternative Wege scheinen verschlossen, die Linke in den vielen Ländern in der Defensive. Zugleich ist die Situation umkämpft, viele Debatten verlaufen zunehmend polarisiert, manche gar gewaltförmig. Die gesellschaftlichen Widersprüche bleiben ungelöst, ein grüner Kapitalismus kann sich kaum durchsetzen und könnte ohnehin kaum ausreichend die kommenden Krisen und Katastrophen bearbeiten. Eine neue Blockkonfrontation, Krieg und Aufrüstung rauben die Ressourcen gegen die sich zuspitzenden sozialen, ökologischen, ökonomischen Krisen. Autoritäre Projekte und eine zunehmende Faschisierung verbreiten Ressentiments, Angst und alltägliche Gewalt, während viele linke Projekte zwischen überkommenen Spätneoliberalismus, blockierter ökologischer Modernisierung und der radikalen Rechten zerrieben werden.

Und doch finden sich in den Widersprüchen der Entwicklung und in den widerständigen Praxen Anknüpfungspunkte für Hoffnung. Wie diese wieder stärker zum Tragen kommen und wachsen können, war Gegenstand der Diskussion mit zwei herausragenden linken Intellektuellen und der Parteivorsitzenden der Linken:

Grace Blakeley ist eine bekannte demokratisch-sozialistische Intellektuelle aus Großbritannien. Sie ist Ökonomin, Kommentatorin, Kolumnistin, Journalistin und Autorin. Sie ist Mitarbeiterin der berühmten Zeitschrift Tribune und Diskussionsteilnehmerin bei TalkTV. Zuvor war sie Wirtschaftskommentatorin des New Statesman. Ihr neuestes Buch ist «Vulture Capitalism».

Ines Schwerdtner ist die neue Co-Vorsitzende der Partei Die Linke. Zuvor war sie bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung und Chefredakteurin der deutschen Zeitschrift Jacobin tätig.

Klaus Dörre ist der bedeutendste deutsche Forscher über Arbeit und Gewerkschaften und ein marxistischer Intellektueller. Mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung verbindet ihn eine enge und langjährige Zusammenarbeit.

Rhonda Koch promoviert beim Betriebsrat von VW in Kassel/Baunatal und moderierte die Abschlussveranstaltung der Konferenz.