Echos des Wandels
Südafrikas Reise von 1994 bis 2024
Mit der ersten freien und demokratischen Wahl endete 1994 in Südafrika das System der Apartheid. Dreißig Jahre nachdem die politische und rechtliche Freiheit Schwarzer Südafrikaner*innen erkämpft wurde, hat die ehemalige Befreiungsbewegung ANC zum ersten Mal bei Wahlen die absolute Mehrheit verloren, was die südafrikanische Politik durcheinanderwirbelt. Dank, Hoffnung und Loyalität gegenüber dem ANC sind angesichts der desaströsen ökonomischen und sozialen Lage im Land weitgehend aufgebraucht. Südafrika ist das Land mit der weltweit größten Ungleichheit. In keinem Bereich wird dies so deutlich wie in der Landfrage, die deshalb im Mittelpunkt unseres Themenschwerpunkts «Echos des Wandels: Südafrikas Reise von 1994 bis 2024» steht.
Die Ungleichheit in Südafrika zeigt sich nach wie vor am deutlichsten in den Spuren, die der Siedlerkolonialismus im Land hinterlassen hat, und in der noch überall im Land sichtbaren Geografie der Apartheid. Überfüllte informelle Siedlungen und Townships liegen neben grünen Vororten und ausgedehnten kommerziellen Farmen, die sich fast ausschließlich in Weißem Besitz befinden. Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit bestimmen die Aussichten insbesondere junger Menschen, während Profite, beispielsweise aus den Bergbaugebieten, nach wie vor hauptsächlich ins Ausland fließen und die Wertschöpfung im Land durch die weit verbreitete Korruption aufgefressen wird.
Wir präsentieren Artikel, Essays, Analysen und Videos, die sich dem Thema aus unterschiedlichen Perspektiven nähern.