Documentation Widerstand und Aufbruch

125 Jahre Berliner Afrikakonferenz - 50 Jahre unabhängiges Afrika. Bild- und Videodokumentation.

Information

Event location

Haus der Demokratie und Menschenrechte
Greifswalder Str. 4
10405 Berlin

Date

30.01.2010

Themes

International / Transnational, Afrika

Das Jahr 2010 markiert für Afrika eine besondere Zäsur. Vor 125 Jahren fand in Berlin eine Konferenz ihr Ende, in deren Ergebnis die europäische Kolonialexpansion in Afrika faktisch zum Abschluss kam – der Kontinent wurde einvernehmlich unter den europäischen Großmächten aufgeteilt. Die Grenzen der afrikanischen Staaten verlaufen noch heute entlang jener Demarkationslinien, die einst die Einflusssphären imperialistischer Bestrebungen voneinander trennten und die bis in die Gegenwart Angehörige ein und derselben ethnischen Gruppe zu Bürgern verschiedener Staaten machen.

Mit dieser Erblast und mit der Hypothek Jahrhunderte langer kolonialer Unterdrückung und wirtschaftlicher Ausplünderung kämpfend, erlangten schließlich 1960 – im Afrikanischen Jahr – 17 Länder des schwarzen Kontinents ihre staatliche Unabhängigkeit. Seitdem ringen die Völker Afrikas nicht nur um „Entwicklung“, sondern auch um Überwindung kolonialer Denkstrukturen, Eigenständigkeit und einen geachteten Platz in der Weltgemeinschaft.

Das Anliegen der Konferenz ist es, die Kontinuitäten und (Auf)Brüche in den kolonialen und post-kolonialen Zeitenwenden aufzuzeigen sowie aktuelle Herausforderungen in Afrika zu thematisieren. In ihrer Vielfalt beleuchten die Beiträge auf der Konferenz die unterschiedlichsten Facetten aus Geschichte und Gegenwart und ermöglichen eine Analyse der vielgestaltigen Problemlagen in Afrika. Darauf aufbauend will die Konferenz somit auch zu einem besseren Verständnis und zur Kritik des Beziehungsgefüges zwischen der Europäischen Union und Afrika – im Spannungsfeld von Zwängen, Interessenlagen und Erwartungen – beitragen.

Vortrag in schriftlicher Form (Standpunkte International 11/2010)

Berichte bei SODI: http://sodi.de/news_detail.php?id=456

Programm

Moderation: Elisabeth Quart (DAFRIG)

10.00 Uhr: Relevanz und Ziele der Konferenz

Grußwort u. Einleitung: Johannes Schöche (SODI)

10.30 Uhr: Setting the scene

Firoze Manji (Fahamu - http://www.fahamu.org, Nairobi/Kenia):
Independence, nation-state and  development: Nature and consequences of colonialisation and neo-colonialisation
(Vortragssprache englisch)

12.00 Uhr: Kontinuitäten und Diskontinuitäten

Jürgen Kunze (DAFRIG):
Diplomatische Weichenstellungen der Berliner Konferenz und die Eskalation kolonialherrschaftlicher Gewalt in Subsahara-Afrika

Godula Kosack (DAFRIG):
Die Sprache der Kolonialherren beeinflusst das Denken

13.30 – 14.30 Uhr: Mittagspause

Moderation: Andreas Bohne (SODI)

14.30 Uhr: Verantwortungen und Antworten

Tumenta F. Kennedy (Zentrum für Globale Ethik Wittenberg):
Partnerschaft auf Augenhöhe... – Zur gesellschaftlichen Verantwortung von europäischen und afrikanischen Eliten im 21. Jahrhundert

Carl Ordnung (SODI):
Was bedeutet Solidarität mit Afrika heute?

16.00 Uhr: Jüngere politische Entwicklungen

Hans-Georg Schleicher (VIP):
Transformationsprozesse im Süden des Kontinents – Das Fallbeispiel Südafrika

Helmut Matthes (IWVWW):
Heutiges Afrika zwischen Misere und Aufbruch

17.30 Uhr: Abschluss

Arndt Hopfmann (RLS):
Probleme und Perspektiven einer zukünftigen Entwicklung

 

Abkürzungen:

  • DAFRIG: Deutsch-Afrikanische-Gesellschaft e.V.
  • RLS: Rosa Luxemburg Stiftung
  • SODI: Solidaritätsdienst-international e.V.
  • VIP: Verband für Internationale Politik und Völkerrecht e.V.
  • IWVWW: Internationale Wissenschaftliche Vereinigung Weltwirtschaft und Weltpolitik e.V.


Weitere Informationen: