Documentation «Willkommen zu Hause? – Situation der Roma in der EU»

Videodokumentation der internationalen EU-Roma-Konferenz am Tag der Menschenrechte.

Information

Date

10.12.2011

Organizer

Axel Krumrey,

Themes

Staat / Demokratie, Rassismus / Neonazismus, International / Transnational, Westeuropa, Migration / Flucht

«Die Würde des Menschen ist unantastbar!» So lautete der erste Titelvorschlag für diese Konferenz. Er wäre korrekt gewesen und völkerrechtlich gedeckt.
Wir entschieden uns dennoch für «Willkommen zu Hause?» Er ist widersprüchlicher und lebensnäher, bewusst mit Fragezeichen versehen. Roma werden noch immer – oder schon wieder – vielfach diskriminiert. Das ist keine Ausnahme, sondern vielfach die Regel im Europa des 21. Jahrhunderts. Gern klagen «westliche» Politiker weltweit Menschenrechte ein. Dabei werden Verstöße in den eigenen Ländern häufig übersehen, geduldet, verschuldet.
Roma gehören zu jenen, die davon am meisten betroffen sind. Ihnen gilt kaum ein «Willkommen». Sie können sich nur schwer «zu Hause» fühlen. Die selbstverständlichsten Dinge werden ihnen verwehrt: Bildung, Arbeit, Wohnen, Anerkennung oder einfach das Recht, Mensch zu sein.
Die Konferenz versucht eine internationale Bestandsaufnahme und sie wägt dabei zugleich die aktuelle «Roma-Strategie» der Europäischen Union.

https://www.youtube.com/rosaluxstiftung

http://www.flickr.com/photos/rosalux/sets/72157628416696619/

PROGRAMM

Samstag, 10. Dezember

9.30 Uhr Begrüßung
Lothar Bisky, MdEP, Fraktionsvorsitzender der GUE/NGL im Europäischen Parlament;
Cornelia Ernst, MdEP, Mitglied des Innenausschusses im Europäischen Parlament, Fraktion GUE/NGL

10.00 Uhr Panel I

Berichte und Stellungnahmen von Roma-Organisationen aus verschiedenen Ländern
Romani Rose, Vorsitzender Zentralrat deutscher Sinti und Roma;
Valeriu Nicolae, Policy Center for Roma and Minorities, Rumänien;
Orhan Galjus, Journalist, Frankreich;
Graziano Halilovic, Roma Onlus, Italien;
Israel Ramirez, Roma Youth Network, Spanien;
Kinga Göncz, MdEP, Ungarn;
Deyan Kolev, Amalipe Center for Interethnic Dialogue and Tolerance in Bulgaria, Bulgarien

Was ist zu tun, um die Europäische Roma-Strategie unverzüglich umzusetzen?
Hemmnisse, Fortschritte, Resultate
Detlev Boeing, Europäische Kommission, Generaldirektion Erweiterung
Moderation Elke Breitenbach, Mitglied des Abgeordnetenhauses Berlin, Fraktion DIE LINKE

12.45 Uhr Mittagsbuffet

13.45 Uhr Panel II

Teilhabe statt Abschiebung! – Bildung als Menschenrecht
Daniel Strauß, RomnoKher;
Costel Bercus, Roma Education Fund
Moderation Ulla Jelpke, MdB, Innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag

15.15 Uhr Kaffeepause

15.45 Uhr Panel III
Freizügigkeit und Recht auf Arbeit für Roma-EU-Bürger in der Europäischen Union

Migration und Freizügigkeit
Anaïs Faure Atger, Centre for European Policy Studies;
Nando Sigona, Refugee Studies Centre Oxford, Department of International Development
Moderation Cornelia Ernst

Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt beenden
Herbert Heuß, Zentralrat der Sinti und Roma in Deutschland;
Sonja Marko, ver.di, AK Migration
Moderation Sevim Daðdelen, MdB, Sprecherin für Internationale Beziehungen und für Migration- und Integrationspolitik der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag

17.15 Uhr Pause

17.30 – 17.45 Uhr Filmausschnitt „Willkommen zu Hause“ über das Schicksal abgeschobener Roma im Kosovo

17.45 Uhr Abschlusspodium
Gregor Gysi, MdB, Vorsitzender der Bundesstagsfraktion DIE LINKE;
Romani Rose, Zentralrat Deutscher Sinti und Roma;
Eliza Petkova, Regisseurin;
Andrzej Mirga, OSZE, Berater für Roma- und Sinti-Fragen;
Marie-Christine Vergiat, Front de Gauche, GUE/NGL-Fraktion im Europäischen Parlament
Moderation: Birgit Daiber, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Leiterin Büro Brüssel

19.00 Uhr Stehcafé Möglichkeit zu Gesprächen

Tipp:
Am 11. Dezember 2011 eröffnen der Landesverband Berlin-Brandenburg der Sinti und Roma und das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf eine erweitere Ausstellung am Otto-Rosenberg-Platz. Dort befand sich ab 1936 das „Zigeunerlager“ der damaligen Reichshauptstadt. Als weiterführende Literatur sei „Das Brennglas“ (Eichborn-Verlag) von Otto Rosenberg empfohlen.