Die soziale Ungleichheit nimmt global zu. In keinem anderen Land Europas ist der Reichtum so ungleich verteilt wie in Deutschland. Die Zahl der Millionäre hat in den vergangenen 15 Jahren um 85 000 zugenommen und liegt jetzt bei 1,4 Millionen. Das Vermögen der 1 000 Reichsten in Deutschland ist im vorigen Jahr um 13 Prozent auf rund 1,2 Billionen Euro gestiegen. Mit der Ungleichverteilung geht eine erhebliche Missachtung sozialer Menschenrechte einher.
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) wurde am 10. Dezember 1948 unterzeichnet. Heute – 70 Jahre später – sind die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechte in Deutschland immer noch unzureichend geschützt. Benachteiligten Kindern und Rentnern werden die soziale und kulturelle Teilhabe vorenthalten. Immer mehr Menschen finden keine bezahlbare Wohnung, die Obdachlosigkeit steigt. Geflüchtete und Migrant*innen werden in Deutschland massiv benachteiligt.
Was bedeutet Armut für die Einhaltung der Menschenrechte? Was konkret tun gegen die zunehmende soziale Ungleichheit? Was hat soziale Ungleichheit mit Neoliberalismus zu tun? Diese Fragen möchten wir mit Wissenschaftler*innen, mit Menschen aus Politik und Praxis und mit Ihnen diskutieren.