Documentation Das Produkt sind wir

Über das Leben im digitalen Zeitalter

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Date

06.12.2019

Egal, ob wir beim Arzt unsere Krankenkarte abgeben oder über eine App den Weg nach Hause suchen, ob wir unsere Laufstrecken posten oder die Bilder unserer Freunde teilen – wir produzieren ständig Daten und füttern den Algorithmus. Banken statten Mitarbeiter mit digitalen Schrittzählern aus, um die Fitness des Personals zu steigern. Jobcenter verteilen Schrittzähler zur Mobilisierung von Langzeiterwerblosen. Wir werden zu lebenden Datenbanken und zugleich soll unser Leben so leicht wie möglich werden. Wir brauchen uns nichts mehr zu merken und bekommen individuell konfektionierte Produkte angeboten, die unser Begehren wecken. Für viele Unternehmen sind diese, unsere Daten Gold wert. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Weltmarktführer sind heute nicht mehr die Hersteller von Industriegütern, sondern Internetgiganten wie Google, Amazon oder Apple. Sie handeln mit den Daten, die wir ihnen mehr oder weniger bereitwillig schenken. Aber machen wir uns so am Ende nicht sogar selbst zum Produkt?

Die Digitalisierung trifft zugleich auf eine alternde Gesellschaft. Viele Menschen fühlen sich ausgeschlossen, weil sie gar nicht begreifen, wie die digitale Welt bereits schon unseren Alltag durchdringt. Wird die digitale Revolution tatsächlich unsere klassische Vorstellung von Lohnarbeit überflüssig machen? Was machen wir also mit all der Arbeit, die wir nicht mehr brauchen? Schlussendlich: Gibt es einen progressiven, einen linken Nutzen aus der Digitalisierung unserer Welt?