Detail-Page

Im Rahmen einer Autoren-Lesung begeben wir uns auf einen Streifzug durch alltägliche Begriffe der »Leistungsgesellschaft« und erkunden die vorherrschende Ideologie des flexiblen Kapitalismus: den Neoliberalismus. In verschiedenen Kapiteln wird deutlich, wie die neoliberale Ideologie unsere Persönlichkeit, unser Denken und unser Handeln prägt. Während wir Sport treiben, wir über unseren Arbeitgeber sprechen, als sei er unser bester Freund, wir in Dating-Portalen nach der Liebe fürs Leben oder dem schnellen Sex suchen, wir unser 70er Jahre-Rennrad das Altbau-Treppenhaus hochtragen, wir herzhaft über die Prolls in der Eckkneipe lachen, wir uns über unsere aktuellen Prokrastinationserfahrungen austauschen, wir
mit einem coffee to go bewaffnet im Stechschritt durch die Stadt marschieren, wir lustige ironisch-geistreiche Anmerkungen machen, wir uns wieder nicht entscheiden können und wir am Ende des Tages einmal mehr versucht haben, das zu verdrängen, was längst Gewissheit geworden ist: dass es so nicht weitergehen kann.

Sebastian Friedrich ist Redakteur bei der linken Monatszeitung analyse & kritik (ak) und Autor des Buches.

In Kooperation mit Café Agora