Vor kurzem ist das Buch „Kampf um Rojava, Kampf um die Türkei“ bei Edition Assemblage erschienen.
Dies nimmt das Westasienreferats des Zentrums für Internationalen Dialog (ZID) und die Bundesweite Arbeit der Rosa Luxemburg Stiftung zum Anlass, eine sogenannte Speakerstour mit Herausgeber und Autor*innen des Buches durchzuführen und lädt herzlich zur Diskussion mit unterschiedlichen Gästen in unterschiedlichen Bundesländern ein.
Dabei sollen vor allem diejenigen Zusammenhänge thematisiert werden, die in der öffentlichen Debatte eher unterbelichtet bleiben: Es werden die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in der Türkei analysiert, mit besonderem Fokus auf die Frauenbewegung. Ausgehend von der zentralen Bedeutung der „Kurdenfrage“ soll die Perspektive auf die andere Seite der nationalstaatlichen Grenze der Türkei gerichtet werden: nach Rojava. Hier wird zum einen danach gefragt, ob Rojava eine Alternative zum Nationalstaat darstellt. Zum anderen werden die Folgen des Afrin-Krieges sowohl für Rojava als auch für die Türkei selbst betrachtet.
Dabei sollen ebenfalls die geschichtlichen Kontinuitäten der „Kurdenfrage“ debattiert werden. Der türkische Staat negiert seit seiner Gründung 1923 die Existenz der kurdischen Bevölkerung in der Türkei und im Nahen Osten. Und selbst heute zielt die türkische Innen- und Außenpolitik darauf ab, die Kurd*innen weder in der Türkei noch in der Region über politische Macht verfügen zu lassen. Der Krieg in den kurdischen Gebieten der Türkei und die Angriffe der Türkei auf die syrisch-kurdische Autonomieregion Rojava sind Facetten der türkischen Politik, die zum Ziel hat, die Kurd*innen in der gesamten Region zurückzudrängen.
Die RLS Brandenburg bildet mit ihrer Veranstaltung im quasiMONO Cottbus/Chóśebuz am 17. April den Abschluss der Tour.
Als Gäste werden in Cottbus/Chóśebuz mit dabei sein:
* Alp Kayserilioğlu (Sozialwissenschaftler)
* Lotte Laloire (Politikredakteurin beim „Neues Deutschland“)
Die Moderation übernimmt der Herausgeber des Buches, der Politikwissenschaftler und Historiker Ismail Küpeli.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.