15 September 2020 Workshop Der Herbst 89

Thema der politischen Jugendbildung?

Information

Event location

online Seminar

Date

15.09.2020, 12:45 - 13:45 Hr

Themes

German / European History, Participation / Civil Rights

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Der Herbst 89 - Thema der politischen Jugendbildung?

Anlässlich des 30. Jahrestages der Deutschen Einheit gibt es vermehrt den Wunsch nach einer kritischen Reflektion der erinnerungskulturellen Diskurse dazu. Es wird angemerkt, dass wichtige Perspektiven in den öffentlichen Narrationen zur Deutschen Einheit fehlen und ergänzt werden sollten. Am Beispiel des Herbst 89 soll in der Session zu den damit verbundenen Fragen für die politische Bildung nachgegangen werden.

Mit dem Herbst 89 wird eine kurze Phase der Ereignisse, die zum Ende der DDR beitrugen und ein damit verbundenes Akteursspektrum des organisierten Kerns der BürgerInnenbewegung bezeichnet. Diesen ist der Sturz der Regierung, die Öffnung der Mauer, die Schaffung von basisdemokratischen Gremien der Selbstverwaltung (Runde Tische) etc. zu verdanken. Sie wollten politische, rechtliche und wirtschaftliche Reformen und waren durch Zukunftserwartungen motiviert. Eine Zeitlang schlossen sich breite Bevölkerungsteile durch Protest auf der Straße an und gaben der Herbst89-Opposition und deren Forderungen Gewicht. Alles schien in der kurzen Zeit möglich und machbar. Mit der ‚Wende in der Wende‘ setzten sich andere Akteure und ihr Ziel der Deutschen Einheit durch Übernahme des institutionellen und rechtlichen Rahmens der BRD per Anschluss durch. Die Ziele und Akteure des Herbst89 gerieten an den Rand der Transformationsprozesse und werden heute in den Basiserzählungen der Deutschen Einheit weitestgehend ausgespart bzw. untergeordnet, obwohl die Ziele und Forderungen des Herbst 89 nach sozial-ökologischem Umbau, Recht auf Mobilität, Demokratisierung aller gesellschaftlichen Bereiche, Recht und Schutz der Privatsphäre etc. weiterhin aktuell sind.

In der Session wird ein methodische-didaktisch Bildungskonzept für die politische Jugendbildung zum Herbst 89 vorgestellt. Die bei der Entwicklung entstandenen pädagogischen Fragen werden transparent gemacht und zur Diskussion gestellt. 

Anmeldung:

Für die Anmeldung ist nur eine kurze Registrierung notwendig. Es sind nur zwei/drei Klicks und schon sind Sie für das Barcamp registriert. Damit können Sie das Barcamptool nutzen und es ist z.B. allen Teilnehmenden möglich, Sessionvorschläge zu diskutieren und einzureichen. Link folgen

Für wen und mit wem?
Das Barcamp richtet sich an alle Personen mit Interesse an politischer Bildung. Politische Bildung hat viele Orte und Anlässe, daher sind alle Perspektiven relevant und sehr willkommen, ob aus Schule, Vereinen, Kinder- und Jugendarbeit, außerschulischen Lernorten, Initiativen oder Forschung.

Warum Online?
Ein zentraler Grund ist die Ungewissheit, inwieweit Präsenzveranstaltungen in den nächsten Wochen möglich sind und im Onlineformat Planungssicherheit besteht. Aber wir sehen in dem Format insbesondere auch die Chance, neue Wege des Austausches im Flächenland M-V zu initiieren und auszuprobieren. Wir möchten die Situation als Chance nutzen, auch ohne lange Fahrtzeiten, Vernetzung mit vielen Personen zu ermöglichen.

Was ist ein Barcamp?
Barcamps unterscheiden sich von klassischen Konferenzen und legen den Fokus auf die Teilnehmenden. Expert*innenwissen ist nicht erforderlich. Eine spannende Frage reicht, um miteinander ins Gespräch zu kommen und Wissen und Erfahrungen zusammenzubringen. Das Besondere ist, dass sich die Themen durch die Teilnehmenden finden und an ihren Interessenlagen ausgerichtet sind. Zum einen können selbst Sessions angeboten werden und zum anderen können die Inhalte selbst zusammenzustellt werden. Es wird das diskutiert, was von Interesse ist.
Das Barcamp setzt auf Kreativität, Selbstorganisation und Improvisation der Anwesenden, denn alle können sich an der Gestaltung, Durchführung und Dokumentation des Barcamps beteiligen.
Organisiert wird der Ablauf in Form von Sessions, die parallel zu verschiedenen Themen angeboten werden. Die Sessions werden in kleinen Gruppen umgesetzt und sind in der Ausgestaltung sehr frei.

Hie gibt es einen Überblick zu den Sessionsideen, die bereits vorgeschlagen wurden: Link folgen

Wie läuft das Barcamp ab?

Zunächst finden sich alle Teilnehmenden zu einer gemeinsamen Videokonferenz zusammen.
Nach einer kurzen Begrüßung geht es in die Planung und der Tag wird mit Sessions gemeinsam inhaltlich organisiert. Die erste Sessionphase ist etwas länger angesetzt und bietet jenseits des Austausches, Raum ein spezifisches Thema zunächst in Form einer kleinen Keynote (Impulsvortrag) von 10-15min zu entwickeln und anschließend in der Kleingruppe zu diskutieren.

Nach der Mittagspause sind die zweite und dritte Session mit maximal 60min etwas kürzer angelegt.
Um 15:15 Uhr wollen wir uns wieder gemeinsam zur Auswertung treffen und kurz auf die Sessions zurückblicken.

Technische Voraussetzung

Für die Teilnahme wird ein internetfähiger PC, Laptop oder ein Tablet mit Mikrofon und Lautsprechern benötigt. Ein internetfähiges Smartphone würde auch ausreichen, ist allerdings in der Handhabung unübersichtlicher. Eine Kamera ist für die Kommunikation sehr vorteilhaft, allerdings nicht zwingend notwendig. Weiterhin bietet sich die Nutzung von einem Headset für eine gute Audioqualität an.

Es sollte eine gute Internetanbindung verwendet werden. Ein über Kabel an den Heimrouter oder Büro angeschlossener Computer gewährleistet z.B. eine sehr viel angenehmere und störungsfreiere Teilnahme als eine WLAN-Verbindung.

 

Contact

Stefan Nadolny

Deputy Regional Office Director, Mecklenburg-Western Pomerania, Rosa-Luxemburg-Stiftung Mecklenburg-Vorpommern

Phone: +49 381 4900450