9 November 2021 Reading Gespräch mit der Shoah-Überlebenden Henriette Kretz

Information

Event location

Kammerspiele Mainz
Malakoff Passage, Rheinstraße 4
55116 Mainz

Date

09.11.2021, 17:00 - 19:00 Hr

Themes

Politics of Memory / Antifascism

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Henriette Kretz wurde 1934 als Kind der jüdischen Juristin Elza Kretz, geb. Schöps, und des jüdischen Arztes Maurycy Kretz im polnischen Stanisławów, heute Iwano-Frankiwsk, Ukraine, geboren und wuchs als Einzelkind in der Nähe von Opatów auf. Die Verfolgung ihrer Familie begann unmittelbar mit dem deutschen Überfall auf Polen im September 1939. Die Familie floh nach Lemberg, später nach Sambor, in Ostpolen, das 1939 von der Sowjetunion annektiert wurde. Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion 1941 wurde die Familie vom deutschen Kreishauptmann Mogens von Harbou in ein Zwangsghetto eingewiesen. Henriette Kretz überlebte die deutsche Judenverfolgung in verschiedenen Verstecken. Als die Familie nach einem Verrat abgeführt wurde, wehrte sich ihr Vater und hieß seine Tochter wegzulaufen. Im Rennen hörte sie zwei Schüsse und wie die Rufe und Schreie ihrer Eltern verstummten. Sie schaffte es, allein unentdeckt zu einem katholischen Waisenhaus zu gelangen, das sie durch die Arbeit ihres Vaters kannte und in dem sie wie mehrere andere Waisen verfolgter Familien bis Kriegsende unerkannt Unterschlupf fand, was vor allem auch der Ordensschwester Zelina zu verdanken war.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs gelangte sie als Displaced Person nach Belgien. Sie studierte Kunstgeschichte und wurde Lehrerin für Französisch in Israel, wo sie von 1956 bis 1969 lebte. Dann kehrte sie nach Antwerpen zurück, wo sie später heiratete. Henriette Kretz hat zwei Kinder.

 

Einttritt frei, eine Teilnahme an der Veranstaltung ist nur nach vorheriger Anmeldung per Mail an cornelia.dold[at]haus-des-erinnerns-mainz.de möglich.

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Dr. Jonas Engelmann

Regional Office Manager Rhineland-Palatinate, Rosa-Luxemburg-Stiftung Rheinland-Pfalz

Phone: +49 6131 6274703