24 January 2018 Reading Fronten

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Event location

Technologie- & Tagungszentrum TTZ
SoftwareCenter 3
35037 Marburg

Date

24.01.2018, 20:00 - 22:00 Hr

Ein bosnischer Waffensammler läuft Amok, ein »Reichsbürger« sinnt auf Rache und eine muslimische Ärztin gerät zwischen die Fronten – ein Kriminalroman nach einem wahren Fall.

Die kurdische Ärztin Roja Özen ist vorbildlich integriert in der oberbayerischen Kleinstadt Auffing. Doch dann erschießt der Bosnier Ayyub Zlatar, als Kind aus Srebrenica geflohen, auf der Wache drei Polizisten – und verschont die anwesende Roja. Alles sieht nach einem Anschlag des IS aus. Roja wird als Komplizin verdächtigt, verliert Patienten, Mann und Freunde.

Markus Keilhofer, aufgewachsen bei seinen Großeltern, fanatischen »Reichsbürgern«, will Muslime für das Blutbad büßen lassen. Als er bewaffnet in eine Moschee stürmt, stellt Roja sich ihm in den Weg.

Geschickt verknüpft Seidl die Lebenswege der drei Protagonisten miteinander, die in einem packenden Finale aufeinandertreffen. Ein hochaktueller Kriminalroman über Rassismus und Fanatismus in einer Gesellschaft voller Angst und über den Mut, sich dem entgegenzustellen.

Fronten ist inspiriert von einem wahren Fall aus dem Jahr 1988. Im oberbayerischen Dorfen erschoss ein Mann aus Jugoslawien drei Polizisten, was eine Welle fremdenfeindlicher Reaktionen auslöste. Bis heute hält das Landratsamt Erding Schriftstücke über den Fall unter Verschluss.

»Fronten ist der Roman zur politischen Situation heute – von wegen Littérature engagée ist überflüssig. Sie ist notwendiger denn je, und Leonhard F. Seidl ist ihr Protagonist.« Thomas Wörtche. Leonhard F. Seidl, geboren 1976 in München, ist Schriftsteller und Sozialarbeiter. Er hat zahlreiche Preise und Stipendien erhalten, u.a. für seine Arbeit »Beschriebene Blätter – kreatives Schreiben mit straffälligen Jugendlichen«, wofür er freiwillig im Knast saß. Für Fronten bekam Seidl mehrere Stipendien, u.?a. war er Stipendiat der Romanwerkstatt Literaturforum im Brecht-Haus sowie der Bayerischen Akademie des Schreibens im Literaturhaus München.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem DGB-Marburg und Kulturelle Aktion - Stroemungen Marburg e. V.

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