Geschlecht, Sexualität und Familie stellen zentrale Kategorien für die Politik der extremen Rechten dar und bestimmen ihre öffentliche Selbst-Inszenierung. Mehr noch: Geschlechter- und Familienbilder sind konstitutive Elemente rechter Phänomene. Die Kategorie Geschlecht ist eines ihrer konstituierenden Merkmale. Und trotzdem bleibt geschlechtliches Handeln meist unbestimmt.
Nach dem Untergang des „Dritten Reiches“ war auch Männlichkeit in eine „Krise“ geraten. Das im Nationalsozialismus hegemoniale Ideal soldatischer Männlichkeit schien endgültig ausgedient zu haben. In der extremen Rechten zeigen diese Traditionsbestände jedoch eine erstaunliche Beharrlichkeit. Die Zeitgeschichte der extremen Rechten ist dabei von Kontinuitäten und Veränderungen in den Geschlechterbildern geprägt.
In dem Vortrag werden Märtyrerkult, Kameradschaftsmythos und männliche Selbstinszenierung als „politische Soldaten“ anhand verschiedener historischer und aktueller Beispiele aufgezeigt.
Yves Müller (Berlin) ist Historiker und hat an der Universität Hamburg promoviert. Er ist Mitglied im Zeithistorischen Arbeitskreis Extreme Rechte (ZAER)
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