26 January 2019 Meeting Frauenstreik 2019

Bündnistreffen (bitte anmelden)

Information

Event location

Theater Oberhaus
Willi-Quadflieg-Platz
46045 Oberhausen

Date

26.01.2019, 12:00 - 19:00 Hr

Themes

Gender Relations, Feminism

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Wenn wir die Arbeit niederlegen, steht die Welt still!

Überall auf der Welt waren Frauen* am 8. März 2018 auf der Straße: In Spanien verließen sie ihre Arbeitsplätze, störten den Verkehr und verweigerten die Hausarbeit. Mit ihren Protestaktionen legten sie das Land teilweise lahm und schafften so massiv Aufmerksamkeit. In Argentinien und Polen gingen Frauen* für ihr Recht auf Selbstbestimmung auf die Straße, in Chile besetzten sie die Universitäten.

Auch in Deutschland gab es schon mal einen Frauenstreik. 1994 haben 1 Million Frauen* gegen schlechte Arbeitsbedingungen, den Abbau von Sozialleistungen und für ein Recht auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung gestreikt. So heißt es in dem Aufruf von 1994: „Jetzt streiken wir! Frauen werden die Hausarbeit niederlegen, betriebliche Aktionen bis zum Streik durchführen, nicht einkaufen, nicht mehr höflich lächeln, nicht nett sein, keinen Kaffee kochen und die Kinder den Männern mit auf die Arbeit geben. Auffällig und frech werden wir unsere Gemeinsamkeit und unsere Solidarität bekunden….Wir wollen die Teilhabe an allen gesellschaftlichen Entscheidungen entsprechend unserem zahlenmäßigen Anteil an der Bevölkerung. Wir wollen die gleichmäßige Verteilung der bezahlten und unbezahlten Arbeit unter Frauen und Männern und eine eigenständige Existenzsicherung für jede erwachsene Person…“

Wir wollen in die Fußstapfen der streikenden Frauen* von 1994 treten, uns gemeinsam an die Kämpfe erinnern und an ihnen anknüpfen. Es gibt viele Gründe für einen feministischen Streik auch in Deutschland. Der Unmut ist heute noch groß, die Forderungsliste leider immer noch aktuell. Sie beginnt bei ungleichen Löhnen, hört aber da noch lange nicht auf. Denn wir finden, dass ein Streik von Frauen* nicht allein die Lohnarbeit meinen kann, sondern auch die vielen anderen Bereiche, in den Frauen* tätig sind: in der Familie, in der Beziehung, im Alltag, in Politik und viele mehr.

Wir wollen uns nicht mehr zwischen Beruf und Privatleben zerreißen, „Quotenfrauen“ genannt werden und weniger Geld für die gleiche Arbeit erhalten, während ein Großteil unserer Arbeit nicht mal als solche anerkannt wird. Wir haben genug davon, dass Armut auch in Deutschland vor allem uns Frauen* betrifft. Wir haben genug davon, dass wir im Alter schlechtere Renten bekommen. Wir haben genug davon, dass an unseren Arbeitsplätzen, in der Klinik, in den Altenpflegeeinrichtungen, in den KiTas, an der Kasse, schlechte Arbeitsbedingungen herrschen. Und wir haben genug davon, dass, wenn wir Hilfe brauchen, weil Frauen*projekte nicht genug Geld bekommen. Wir haben genug von Rassismus.

Wir werden die festgefahrenen und diskriminierenden Strukturen nicht weiter hinnehmen und wollen gemeinsam unsere Gesellschaft zu einer besseren machen. Wie kann das aussehen? Das wollen wir mit Euch diskutieren und auf den Weg bringen.

Wir wollen von bereits gemachten Erfahrungen lernen: eine Aktivistin wird von dem Frauen*streik in Spanien berichten und wir wollen hören, wie der Frauen*streik 1994 bestritten wurde.

  • Anmeldung unter frauenstreik19@riseup.net  Wir haben eine Kinderbetreuung eingerichtet. Bitte gebt bei der Anmeldung an, ob ihr diese in Anspruch nehmen wollt, mit wie vielen Kindern ihr kommt, und das Alter der Kinder wäre uns wichtig zu erfahren.


Ablauf und Programm

1. Eröffnungspodium: Wir erinnern uns und schauen gemeinsam in die Zukunft: (12:00 – 13:15 Uhr)

  • Auf dem Podium wird eine spanische Aktivistin von dem Streik in Spanien über Planung, Aktivitäten, Aneignungen und Begegnungen berichten. Außerdem hören wir von einer Aktivistin über den Streik von 1994, der in Deutschland organisiert wurde.
    Was können wir von den bisherigen Bewegungen und der aktuellen internationalen Bewegung lernen? Was bedeutet das alles für den Frauen*streik 2019 in NRW und wie geht es weiter? Darüber wollen wir gemeinsam diskutieren.

2. Pause: Trinken, essen, sich vernetzen (13:15 – 13:45 Uhr)

3. Wir arbeiten – in Arbeitsgruppen (13:45 – 15:45 Uhr)

Arbeitsgruppe 1:
Wir basteln Aktionsmaterial!

  • Hier werden Aktionen vorgestellt, mit denen Ihr bei Euch vor Ort, auch wenn Ihr nur Wenige seid, aktiv werden könnt.

Arbeitsgruppe 2:
Gemeinsamer Ausdruck, regionale Vernetzung

  • Es gibt bereits Bündnisse in Düsseldorf, Münster, Köln und Bonn. Gibt es die Möglichkeit nach einem gemeinsamen Ausdruck? Wie können sich die Gruppen vernetzen und sich aufeinander beziehen?

Arbeitsgruppe 3:
Presse

  • Jetzt ist es an der Zeit, die Pressearbeit zu intensivieren. Welche Kontakte haben wir? Wie kann feministische Pressearbeit aussehen?

Arbeitsgruppe 4:
Demo

  • Möglicherweise wird es am 9.3. eine Demo in Düsseldorf oder Köln geben. Die Frauen* vor Ort werden Unterstützung brauchen.

Arbeitsgruppe 5:
Rechtliche Grundlagen

  • Der politische Streik in Deutschland ist nicht erlaubt. Wie können betriebliche Streikformen aussehen, ohne dass den beteiligten daraus Folgen erwachsen?

Arbeitsgruppe 6:
Whatever you want

  • Fehlt Euch etwas, wollt ihr eine Arbeitsgruppe zu einem ganz anderen Thema? Hier ist die Gelegenheit

4. Diskussion im Plenum: Wie weiter?  (15:45 – 16:30 Uhr)

Vereinbarungen zum Schluss dürfen nicht fehlen…(16:30 – 17:00 Uhr)

 


In Kooperation mit dem Frauenstreik 2019 - Koordinierungskreis

Location

Contact

Rosa-Luxemburg-Stiftung Nordrhein-Westfalen

Phone: 0203 3177392