1956 mit den Eltern aus Ungarn geflüchtet, lebte Klaus Rózsa, ein bekannter, politisch engagierter Fotograf, 40 Jahre lang staatenlos in Zürich. Seine Einbürgerungsgesuche wurden aus politischen Gründen abgelehnt. Er behindere als Fotograf die Arbeit der Polizei, heißt es in den Staatsschutzakten. Geprägt vom Schicksal seines jüdischen Vaters, der die Konzentrationslager von Auschwitz und Dachau überlebte, bekämpft Klaus Rózsa das Unrecht im Staat. Bei den Jugendunruhen der 1980er Jahre griff er zum Megaphon und fotografierte gleichzeitig die Auseinandersetzungen auf der Straße. Später kämpfte er für die Medienfreiheit in der Schweiz und wurde trotz seiner Stellung als Gewerkschaftspräsident und Mitglied des Presserats so oft von der Polizei schikaniert, misshandelt und zusammengeschlagen, dass er 2008 nach Budapest auswanderte. Doch in Ungarn wurden derweil Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus salonfähig ... Der Dokumentarfilm von Erich Schmid (Schweiz 2016, 96 Min.) porträtiert den Fotografen und Politaktivisten.
7. Ausgabe der Reihe „Kunst, Spektakel und Revolution“: „Das Leben ändern, die Welt verändern. Aspekte der 1968er Revolte“
Kooperation der ACC Galerie Weimar mit dem BiKo e.V., gefördert von der RLS Thüringen