22 June 2017 Discussion/Lecture 1 Jahr Duterte

Wie umgehen mit den politischen Widersprüchen auf den Philippinen?

Information

Event location

Haus der Demokratie und Menschenrechte
Greifswalder Str. 4
10405 Berlin

Date

22.06.2017, 19:00 - 21:30 Hr

Themes

Socio-ecological Transformation, Political Parties / Election Analyses, Participation / Civil Rights, Asia, Southeast Asia

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1 Jahr Duterte
manila street view

Die Philippinen halten viele Rekorde: Das Land mit über 7000 Inseln ist eins der 18 extrem biodiversen Länder der Welt und reich an mineralischen Ressourcen, wie Nickel, Gold, Kohle. Gleichzeitig ist es ein Land mit einer der größten gesellschaftlichen Scheren zwischen extrem arm und unglaublich reich. Zudem sind die Philippinen aufgrund von Klimaveränderungen sehr verwundbar durch die Zunahme von Taifunen, Temperaturextremen und Meeresspiegelanstieg. Laut der britischen Organisationen Global Witness, ist das Land auf Platz zwei (hinter Brasilien) mit den meisten Morden an Menschenrechts - und Umweltaktivist*innen. Dieser Rekord wurde trauriger Weise im vergangenen Jahr verteidigt.

Im Juni 2016 hat Rodriguo Duterte das Präsidentenamt übernommen. Seine Wahlversprechen beinhalteten unter anderem das Ende der Regierungskorruption, der umweltschädigenden Minen, Aufnahme der Friedensverhandlungen mit den bewaffneten kommunistischen Guerillakämpfern und  das Ende des Drogenhandels. Vor allem die Morde und Menschrechtsverletzungen bei der Bekämpfung des Drogenbusiness, die auf Kosten der Ärmsten geschehen, schockieren und stellen einen unerträglichen Aspekt von Duterte's Amtsführung dar.

Aber auch andere oftmals unvorhersehbare und inkonsistente politische Manöver stellen die Zivilgesellschaft vor neue Herausforderungen.

Dazu zählt unter anderem die Ablehnung der bei vielen Umweltaktivist*innen beliebten Ministerin für Umwelt und Ressourcen Regina Lopez Anfang Mai 2017, gefolgt von der Neubesetzung des Amtes durch einen Mann aus den Reihen des Militärs. Politische Erklärungsmuster scheinen nicht zu funktionieren und fordern auch die politische Linke zu neuen Positionierungen und Handlungsansätzen auf.

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung, das philippinenbüro und PowerShift e. V. wollen mit Ihnen, mit Vertreter*innen der philippinischen Zivilgesellschaft und Asienexpert*innen darüber ins Gespräch kommen, wie wir die Situation auf den Philippinen nach einem Jahr Präsidentschaft von Duterte bewerten können. Uns interessiert, welche politischen Tendenzen zu erkennen sind? Was bedeutet die aktuelle Entwicklung für Europa und die politische Arbeit hier und dort? Was können wir von Bewegungen vor Ort lernen und wie kommen wir miteinander ins Gespräch?

Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.

Im Anschluss daran findet vom 23-25.06.17 das Jahresseminar zum 30-jährigen Bestehen des philippinenbüros in Bonn statt.

Foto: manila street view, Marcin Gabruk, flickr, CC BY 2.0

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Philip Degenhardt

Head of Centre for International Dialogue, Rosa-Luxemburg-Stiftung