Der Aufstieg einer nationalistischen Partei in Deutschland sei Ausdruck sozialer Spaltung, so lautet eine weitverbreitete Meinung. Aber spielt die wachsende Schere zwischen oben und unten sowie materielle Wohlstandseinbußen wirklich die maßgebende Rolle? Horst Kahrs, Sozialwissenschaftler am Institut für Gesellschaftsanalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung, bezweifelt das.
Im grade erschienenen Buch «Die neuen Bonapartisten. Mit Marx den Aufstieg von Trump & Co verstehen» führt er bezogen auf die Situation in Deutschland aus, dass vielmehr Macht- und Geltungseinbußen spezifischer beruflicher und sozialer Gruppen im Mittelpunkt stehen.
Das von Martin Beck und Ingo Stützle im Karl Dietz Verlag herausgegebene Buch versammelt 13 Beiträge. Nach Brexit, dem politischen Wandel in den USA und den Wahlerfolgen rechter Parteien in vielen Ländern Europas fragt dieser Sammelband, wie weit das Bonapartismus-Konzept von Karl Marx trägt, um die Wiederkehr von Autoritarismus und Nationalismus zu verstehen.
Herausgeber Ingo Stützle wird kurz in das Konzept des Buchs einführen, im Anschluss wird Autor Horst Kahrs die Situation in Deutschland analysieren.
Moderation: Jörg Braunsdorf, Tucholsky Buchhandlung
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Dr. Sabine Nuss
Co-Geschäftsführung Karl Dietz Verlag