In ihrem 2014 Romanerstling „Machandel“ spannt Regina Scheer den Bogen von den 1930er Jahren über den II. Weltkrieg, den Mauerfall bis in die Gegenwart. Erzählt wird von den Anfängen der DDR, als die von Faschismus und Stalinismus geschwächten linken Kräfte hier das bessere Deutschland schaffen wollten, von Erstarrung und Enttäuschung, von dem hoffnungsvollen Aufbruch Ende der 80er Jahre und von zerplatzten Lebensträumen.
Regina Scheer, Jg. 1950, studierte Theater- und Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität. 1972 bis 1976 war sie Redakteurin der Wochenzeitschrift für Studenten „Forum“, deren Redaktion wegen „konterrevolutionärer Tendenzen“ aufgelöst wurde. Danach veröffentlichte sie als sie freie AutorinReportagen, Essays und Liedtexte und war Mitarbeiterin der Literaturzeitschrift „Temperamente“. Nach 1990 arbeitete sie an Ausstellungen, Filmen und Anthologien mit und veröffentlichte mehrere Bücher zu deutsch-jüdischer Geschichte. Für ihren ersten Roman, „Machandel“, bekam sie 2014 den Mara-Cassens-Preis.