Ein Film von Leslie Franke und Herdolor Lorenz, D 2024, 102 Min.., digital
Seit die Gemeinnützigkeit des Wohnungsbaus fast überall in Europa aufgehoben wurde, gilt Wohnen nicht mehr als Menschenrecht. Nun entscheidet der Markt, wo Menschen leben. Damit hat sich auch in Deutschland ein System der Vernichtung bezahlbaren Wohnraums etabliert, das unsere Gesellschaft auseinanderdividiert.
Drei Jahre lang haben die beiden Dokumentarfilmer:innen Leslie Franke und Herdolor Lorenz ("Wer rettet wen?", "Der marktgerechte Patient", "Der marktgerechte Mensch") für ihren Film SOLD CITY recherchiert. In Berlin, London, Hamburg, München, Basel und Wien haben sie mit Mietaktivist:innen, Stadtforscher:innen und Betroffenen gesprochen, immer mit der Fragestellung: Wie erleben die Menschen den Immobilienboom?
Der zweite Teil widmet sich dem Prinzip, nach dem große Wohnkonzerne mit der Miete hauptsächlich die Dividenden der Aktionär:innen finanzieren. Dies wird zum einen mit der Forderung der Volksinitiative „Deutsche Wohnen & Co“ nach Enteignung großer Wohnungskonzerne verbunden. Zum anderen wird wohnungspolitisch ausführlich über den Tellerrand in andere Länder geschaut. In London ist die Situation für Mieter:innen noch um einige Zacken schärfer. Anna Minton, Buchautorin und Dozentin beschreibt die Verdrängung der Bevölkerung nicht mehr als Gentrifizierung, sondern als Sterilisierung der Städte. Wieso schafft es Wien, dass private Investor:innen zwei Drittel als geförderte Wohnungen bauen müssen und die Mieter:innen darin ihr Leben lang sicher sind? Wo müssen wir prinzipiell neu denken? Wie z.B. macht es ein so hochkapitalistisches Land wie Singapur, dass 86% der Bevölkerung im kommunalen Wohnbau leben? Wäre dieses System übertragbar? Welche Perspektiven ergeben sich dazu hierzulande.
Der erste Teil läuft am 23.10. Alle Infos HIER
Eine Veranstaltung von Rosa-Luxemburg-Club Niederelbe und Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen.
Eintritt frei.
Die Räumlichkeiten im Kino im Kulturforum am Hafen sind barrierefrei zugänglich.
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