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Die gesellschaftliche Entwicklung ist international und in Deutschland durch eine Häufung von Krisen gekennzeichnet. Krisen scheinen einerseits immer schneller aufeinander zu folgen, wenn wir uns die letzten 15 Jahre vor Augen halten: von der globalen Finanzkrise über die Eurokrise und die Covid-19-Pandemie zum Krieg in der Ukraine, zur Energiekrise und zur unerwarteten Rückkehr der Inflation.
Andererseits kann man von einer vielfachen Krise sprechen, weil sich gleichzeitig krisenhafte Prozesse in vielen gesellschaftlichen Bereichen überlagern und wechselseitig verstärken: die sich immer mehr verschärfende ökologische Krise, die Missstände in allen Bereichen der gesellschaftlichen Infrastruktur – von der Bahn bis zu den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen –, der mit der immer weiter wachsenden sozialen Ungleichheit einhergehende Zerfall der Gesellschaft in unterschiedliche Lebenswelten, die kaum noch etwas miteinander gemein haben – um nur einige Aspekte zu nennen.

Die verschiedenen Krisen wurzeln letztlich in der kapitalistischen Produktionsweise. Um die gegenwärtige Situation zu analysieren und die weiteren Perspektiven einschätzen zu können, ist es daher notwendig, die Klassenverhältnisse und die Dynamik der Kapitalakkumulation zu untersuchen. Die wirtschaftliche Lage in Deutschland lässt sich dabei nur im Zusammenhang mit der Lage in der Europäischen Union und der Weltwirtschaft begreifen. Die Perspektiven für die Zukunft hängen von der Entwicklung der gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse ab.

Um diese Problematik zu diskutieren, haben wir Dr. Thomas Sablowski zu einem Vortrag eingeladen. Er ist Referent für politische Ökonomie der Globalisierung im Institut für Gesellschaftsanalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung und beschäftigt sich seit langem mit den verschiedenen Krisen des Kapitalismus.

Einen Veranstaltung des Rosa-Luxemburg-Clubs Nordheide und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen