Man wird nicht weiß geboren, man wird dazu gemacht.
Der frühere französische Fußballstar Lilian Thuram engagiert sich seit langem in der antirassistischen Bildungsarbeit. Anschaulich beschreibt er, wie die europäischen Gesellschaften die Kategorien Schwarz und weiß erfunden haben, um Kolonialismus, Versklavung und Ausbeutung zu rechtfertigen. Bis heute zementiert das weiße Denken Herrschaftsverhältnisse und Ungleichheit in der ganzen Welt. In vielen Beispielen, auch aus seiner persönlichen Erfahrung, zeigt Thuram, wie diese Deutungsmuster funktionieren und wie sie allgemeingültig werden konnten.
Thuram bezieht sich immer wieder auf postkoloniale Diskurse, auf Frantz Fanon und Aimé Césaire, James Baldwin und Maya Angelou, Toni Morrison und Achille Mbembe. Sein Buch ist ein zutiefst humanistischer Appell, eingeschliffene Denkstrukturen zu hinterfragen, um so das Fundament für neue Solidaritäten zu legen. Nur dann können wir einander endlich wieder als Menschen begegnen – und die Krisen der Gegenwart gemeinsam bewältigen.
https://youtu.be/MEWieK-d474
Lilian Thuram, geboren 1972 in Guadeloupe, ist ehemaliger Profifußballer, französischer Rekordnationalspieler, Weltmeister von 1998 und Europameister von 2000. Seit Jahrzehnten engagiert er sich in der antirassistischen Aufklärungsarbeit. 2008 beendete er seine sportliche Karriere und gründete die Stiftung «Éducation contre le racisme, pour l’égalité». Er ist Autor mehrerer Bücher und wurde für sein Engagement mit diversen Preisen und Ehrendoktorwürden ausgezeichnet.
Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Französisch mit Simultanverdolmetschung statt. Eintritt frei.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Edition Nautilus, antifascist-europe, Tageszeitung taz, 1910 – Museum für den FC St. Pauli e.V., FC St.Pauli, Fondation Lilian Thuram – Education contre le racisme und der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg.
Alle Termine der Lesereise:
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Franziska Albrecht
Senior Adviser to the Head of the Centre for International Dialogue of the Rosa Luxemburg Foundation, Rosa-Luxemburg-Stiftung
Email: franziska.albrecht@rosalux.org
Phone: +49 30 44310 520