4 February 2021 Discussion/Lecture Nachhaltigkeit, Klima, Resilienz

Veranstaltungsreihe Klimakrise versus Wirtschaftsweise

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Event location

online

Date

04.02.2021, 19:00 - 20:30 Hr

Themes

Socio-ecological Transformation, Economic / Social Policy

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Wir soll(t)en unser Leben ändern, tun es aber nicht. Ein Gespräch über die Gründe dafür mit Stefanie Graefe, Universität Jena.

So zunehmend düster die Aussicht der Klimakatastrophe wird, umso so heller malt sich ein Großteil der wachstumskritischen Debatte das Umsteuern aus: Angeregt durch positive Beispiele von unten, etwa in Basisprojekten, erleben wir künftig Verzicht auf unverantwortlichen Konsum als Gewinn. Gesellschaftliche Mehrheiten eignen sich künftigen partizipativen Prozessen Verantwortungsübernahme wieder an. Gemeinsam durchschauten wir dann die innere Verödung, in die uns die Werbedauerschleife des "Kaufen-kaufen-kaufen" zieht.

Was sind die Grenzen dieser hochgradig sympathischen Vision, an der die umweltkritische Bewegung seit Jahrzehnten arbeitet? Die Antwort führt tief in Gesellschaftstheorie. Arbeit und Konsum, analysiert Stefanie Graefe, sind die wichtigsten "Instanzen", über die sich nicht nachhaltige Konsumsehnsüchte und Unternehmensstrategien mit unseren Idealen von Selbstbestimmung so verzahnen, dass sogar noch Konsumkritik zum Konsumprodukt werden kann, während wir zugleich aufgefordert werden, uns individuell besser auf eine unsichere, belastende und wenig gestaltbare (Arbeits-)Welt einzustellen, indem wir unsere „Resilienz“ ausbauen. Die Antwort auf die Frage nach möglichen Gegenstrategien wird vor diesem Hintergrund zwar nicht einfacher, aber umso wichtiger.

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